Bad Neustadt (ts) Im Rahmen einer Bürgermeisterdienstbesprechung informierte das Arbeitsamt Schweinfurt die Bürgermeister des Landkreises über Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM) und die Strukturanpassungsmaßnahmen (SAM),
Arbeitsamtdirektor Eugen Hain machte deutlich, dass für sein Haus solche Gespräche einen sehr hohen Stellenwert einnehmen, denn "die Arbeitslosen sind keine anonyme Masse, sondern Bürgerinnen und Bürger unserer Gemeinden und Städte".
Deren Repräsentanten wissen oft sehr genau, wo den Betroffenen aktuell der Schuh drückt. Genau hier liege auch die große arbeitsmarkt- und sozialpolitische Bedeutung von ABM und SAM.
Beide Maßnahmen dienen vorrangig dazu, für Langzeitarbeitslose eine Beschäftigung auf Zeit zu schaffen. Dies ist - so Hain - heute nötiger denn je.
Denn die schwierige Arbeitsmarktsituation in den vergangenen Jahren in der Region habe die Arbeitslosigkeit deutlich ansteigen lassen. Die Folge sei, dass insbesondere Ältere mit zusätzlichen "Vermittlungs-Handicaps", wie gesundheitlichen Einschränkungen oder mangelhafter Qualifikation, massiv Gefahr laufen, am Arbeitsmarkt dauerhaft ausgegrenzt zu werden und den Einstieg zu verpassen. Diesem Trend müsse durch aktives Handeln entschieden entgegengetreten werden. Derzeit befinden sich 144 ehemals Arbeitslose aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld in Arbeits-, beziehungsweise Struktur-Anpassungs-Maßnahmen.
Hain bedankte sich bei den Gemeindevertretern für ihr Engagement in dieser Sache. Man wisse sehr wohl, dass bei angespannter Haushaltslage auch die Kommunen mit jedem Pfennig rechnen müssen. Da mit Arbeits- und Strukturanpassungsmaßnahmen keine Pflichtaufgaben erledigt werden dürfen, belasten "zusätzliche" Arbeiten natürlich das Stadt-beziehungsweise Gemeindesäckel.
Die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister - so der einhellige Tenor - wollen auch künftig ihren arbeitsmarktpolitischen Beitrag leisten und das Arbeitsamt unterstützen.
Neben diesem eigentlichen Thema informierten die Vertreter des Arbeitsamtes über die aktuelle Situation auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt. Während in den letzten Jahren die Konjunkturampel auf "grün" stand, ist in jüngster Zeit der positive Trend gekippt. Ob es sich dabei um eine temporäre "Delle" oder um den Beginn einer Rezession handelt, lasse sich derzeit kaum vorhersagen. Tatsache sei, dass eine aktive Arbeitsmarktpolitik auf hohem Niveau weiterhin unverzichtbar ist.