Nicolas Harich von der Verwaltungsgemeinschaft Bad Neustadt trug dem Gemeinderat in Hohenroth in seiner jüngsten Sitzung die Zahlen des Haushalts 2021 vor. Gleich zu Beginn erklärte er dem Gremium, das einige Vorhaben der Gemeinde auf die nächsten Jahre verschoben werden mussten, da sich vor allem die Ausgaben im Verwaltungshaushalt deutlich erhöht haben. Nur so sei gewährleistet, dass der Haushalt von der Rechtsaufsichtsbehörde im Landratsamt genehmigt werde.
Der Gesamthaushalt der Gemeinde Hohenroth hat ein Volumen von 11,8 Millionen Euro, davon entfallen auf den Verwaltungshaushalt knapp 7 Millionen Euro und auf den Vermögenshaushalt 4,8 Millionen Euro.

Ein wenig erhöht haben sich die Einnahmen im Verwaltungshaushalt durch die Miete für die Schule um 100 000 Euro auf 453 100 Euro, die Gewerbesteuer um 65 000 Euro auf 415 000 Euro. Gesunken sind jedoch die Einnahmen aus der Einkommensteuer um 89 000 Euro auf 2,2 Millionen Euro und die Schlüsselzuweisungen um 95 000 Euro auf 1,6 Millionen Euro. Gravierender sieht es jedoch bei den vermehrten Ausgaben aus. Sie sind um 372 000 Euro gestiegen. Es erhöhten sich die Personalkosten um 118 000 Euro auf 1,8 Millionen Euro, die Umlage an der Schulverband um 140 000 Euro auf 318 000 Euro, die Kreisumlage um 162 000 Euro auf 1,7 Millionen Euro und die VG-Umlage um 121 000 Euro auf 730 000 Euro.
Freie Finanzspanne von 285 000 Euro
Die Zuführung zum Vermögenshaushalt reduziert sich daher um 361 000 Euro auf 415 300 Euro. Eingeplant waren 776 000 Euro. Unter Berücksichtigung der laufenden Tilgungen von rund 263 000 Euro und der Investitionspauschale von 133 000 Euro verbleibt für 2021 eine freie Finanzspanne von 285 000 Euro.
Der Vermögenshaushalt 2021 mit einer Summe von 4,8 Millionen Euro enthält Investitionen von 4,4 Millionen Euro. Hierbei sind 1,6 Millionen Euro für den Neubau der Schule (Teilkosten) veranschlagt und 1,2 Millionen für die Baulandentwicklung. Für Kanalsanierungen werden 423 000 Euro reserviert. Die Umgestaltung bestehender Spielplätze lässt sich die Gemeinde 325 000 Euro kosten. Finanziert werden diese Ausgaben von der Zuweisung vom Land (2,3 Millionen Euro), von der Aufnahme von Krediten (1,3 Millionen Euro) und von der Zuführung vom Verwaltungshaushalt in Höhe von 438 000 Euro (teilt sich auf in 415 000 Euro plus 23 000 Euro Sonderrücklage). Der Verkauf von Grundstücken wird mit 707 000 Euro angesetzt.
Planungen für die nächsten Jahre
Die Vorausplanung für die nächsten Jahre zeigt, dass sich die freie Finanzspanne bis 2024 deutlich rückläufig entwickeln wird, von jetzt 4,1 bis auf 1,6 Prozent. Nach Aussage von Harich wird es einige Zeit dauern, bis sich die Zahlen für Hohenroth wieder normalisieren. Für die nächsten Jahre sind keine neuen Investitionen geplant. Für das Jahr 2022 sind 2,5 Millionen Euro für die Sanierung der Schule und die Erweiterung des Hauses für Kinder geplant. Im Jahr 2023 ist der Straßenausbau Jahnstraße/Veitsberg mit 317 000 Euro vorgesehen und 2024 gibt es für 662 000 Euro ein TSF-L für die Feuerwehr Hohenroth und die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED.
Zum Jahresende von 2020 belief sich der gemeindliche Schuldenstand auf 4 Millionen Euro. Das entspricht einer Verschuldung je Einwohnung von rund 1101 Euro. Zur Finanzierung der laufenden Investitionsmaßnahmen sind neue Kreditaufnahmen geplant, sodass die Gemeinde Hohenroth Ende 2021 rund 6 Millionen Euro Schulden haben wird.
Hohenroth verfügte zum Jahresende 2020 über einen allgemeinen Rücklagenbestand in Höhe von 54 000 Euro. In den kommenden Jahren sind keine Zuführungen oder Entnahmen geplant, sodass sich der Bestand bis Ende 2024 an der Mindestreserve bewegen wird. Sonderrücklagen belaufen sich auf null.
Nico Harich trug das Zahlenwerk vor und machte dem Gremium klar, dass der Haushalt äußerst knapp aufgestellt ist. Einzig die Zuweisung von Stabilisierungshilfe würde der Gemeinde finanziell ein wenig helfen. Dieser Antrag soll für 2021 nun gestellt werden. Der Gemeinderat stimmt dem vorgetragenen Haushalt 2021 geschlossen zu.