Ein Jahr lang lief im Mutter-Kind-Kurhaus Haus des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes ein Model-Projekt, um auszuloten, welche Möglichkeiten die Telemedizin für die Einrichtung bietet und ob sie überhaupt von den kurenden Müttern in Anspruch genommen werden würde (wir berichteten mehrfach ausführlich).
Das Fazit seitens der Einrichtungsleiterin Evi Bindrim fiel bereits Ende vergangenen Jahres, als die Projektphase endete, recht positiv aus: Die Bildschirm-Kommunikation mit den Ärzten des Rhön-klinikums übers Internet wurde von den Patienten überwiegend positiv aufgenommen und ersparte so mancher Kurenden den Weg zum Allgemein- oder Facharzt.
Viele positive Rückmeldungen
Dass sich auch die bayerische Staatsministerin für Gesundheit und Pflege für das Telemedizin-Projekt im Haus am Kurpark interessierte und am Ende nun wissen wollte, wie es gelaufen ist, hatte einen einfachen Grund: Der Freistaat Bayern förderte das 94 100 Euro teure Pilotprojekt mit dem Rhönklinikum Campus Bad Neustadt als Dienstleistungspartner mit einem Zuschuss von 84 100 Euro - Geld, das gut angelegt wurde, wie Melanie Huml bei ihrem Besuch Mutter-Kind-Haus erfuhr. „Wir haben von den Müttern, die das Angebot in Anspruch nahmen, viele positive Rückmeldungen bekommen“, so Einrichtungsleiterin Evi Bindrim zur Gesundheitsministerin. Summasummarum sei eine ärztliche Beratung übers Internet im Projekt-Zeitraum 25 Mal erfolgt, wobei es zum Beispiel um Beschwerden wie Kreislaufprobleme, Ausschläge oder Schweißausbrüche ging.
Ministerin fand nur lobende Worte
Nach der Ankündigung von Evi Bindrim, dass ihr Haus auch in Zukunft die Chancen und Möglichkeiten der Telemedizin nutzen und auf diesem Feld weiter eng mit dem Rhönklinikum kooperieren wird, lobte Melanie Huml das große Engagement aller am Pilotprojekt Beteiligten. Der Freistaat werde nach den guten Erfahrungen im Haus am Kurpark künftig vor allem im ländlichen Raum ähnliche Projekte unterstützen und dafür die Rahmenbedingungen setzen. „Schließlich geht es um eine möglichst gute medizinische Versorgung der Menschen vor Ort“, so Huml.
Neubau kurz vorgestellt
Dass sich das Haus am Kurpark des Paritätischen Wohlfahrtverbandes im Zuge des Neubaus des medizinischen Versorgungszentrums, das gerade gegenüber entsteht, erweitern wird, auch darüber freute sich die bayerische Gesundheitsministerin. MVZ-Chef Dominik Rost nutzte die Möglichkeit, den Neubau kurz vorzustellen. „Bad Königshofen wird künftig die Hauptbetriebsstätte des MVZ der Kreisklinik Bad Neustadt sein mit der Zielsetzung, die medizinische Versorgung vor Ort aufrecht zu erhalten.“

Gegen Ende des Besuchs von Melanie Huml dankten auch Landrat Thomas Habermann und MdL Steffen Vogel im Beisein des für das Haus am Kurpark zuständigen Badearztes Dr. Roland Köth, des Geschäftsführers des Zentrums für Telemedizin, Sebastian Dresbach, und des Schweinfurter AOK-Chefs Frank Dünisch dem Haus am Kurpark-Team für sein großes Engagement bei der Umsetzung des Pilotprojekts. Auf Bitte von Bürgermeister Thomas Helbling trug sich Melanie Huml dann noch ins Goldene Buch der Stadt ein, bevor der Rathauschef anmerkte, dass er sich schon jetzt auf die Einweihung des neuen Bad Königshöfer Gesundheitszentrums im Herbst freut. Nicht ausgeschlossen, dass die bayerische Gesundheitsministerin dann zu einem weiteren Besuch nach Bad Königshofen kommen wird.