"Wir sind eine beliebte Wohngemeinde nahe von Bad Neustadt. Als Gewerbestandort ist Niederlauer in der Region nicht mehr wegzudenken" so Bürgermeister Holger Schmitt, der zusammen mit seinen Ratsherrn gleich zu zwei Bürgerversammlungen einlud. Im Feuerwehrhaus von Unterebersbach sowie im Bürgerhaus von Niederlauer hieß es "Volles Haus".
Zunächst gab es einige aktuelle Zahlen und Fakten aus der Verwaltungsgemeinschaft, bevor die Bürger mit ihren Fragen und Anliegen zu Wort kamen. Die Bevölkerung wuchs im vergangenen Jahr um 27 auf 1817 Einwohner. 131 Gewerbebetriebe sind gemeldet und 13 Schankerlaubnisse wurden erteilt. In den drei Friedhöfen ist der allgemeine Trend nach Urnenbestattungen spürbar und so sollen neue Möglichkeiten geschaffen werden.
Für die Feuerwehr Niederlauer ist ein neues Feuerwehrauto in Planung. Das Feuerwehrhaus müsse aber zunächst etwas umgebaut und Fördermöglichkeiten geprüft werden, so Schmitt. Auch Unterebersbach brauche ein aktuelleres Einsatzfahrzeug. Mit Stolz verkündete der Gemeindechef, dass es seit Juni dieses Jahres in den Ortsteilen eine Jugendfeuerwehr gebe.
Suche nach einem Jugendbeauftragten
Für Niederlauer konnte noch kein engagierter Jugendbeauftragter gefunden werden. Bei Interesse kann man sich an Schmitt wenden. Die Gemeinde investiert in den Nachwuchs. Sei es im Rahmen der Beteiligung an den Kosten für die Niederläurer Schüler, die in Hohenroth oder Salz die Schulbank drücken, für die beiden Kindergärten St. Katharina und St. Elisabeth, für die betreute Jugendarbeit oder für Spielplätze. Der Spielplatz in Niederlauer soll noch in diesem Jahr neues Spielgerät bekommen und hergerichtet werden. Dies war auch ein Anliegen aus dem Bürgerwort. "Es kann nicht sein, dass die Kinder lieber zum Spielplatz nach Burglauer fahren". Schmitt versprach, dass man sich zeitnah darum kümmern werde. Bei zwölf registrierten Geburten stehen schon die nächsten Kinder in den Startlöchern, die Spielraum brauchen.
Die Palmbergstraße in Unterebersbach sei echt "der Renner". Dort wurden mit 435 Geschwindigkeitsverstößen die meisten der kommunalen Verkehrsüberwachung gemessen. Die Beanstandungen stiegen nach dem Tief des vergangenen Jahres wieder auf insgesamt 531. Und so wird zum Schutz der Bevölkerung weiter geblitzt, wenn auch die Kosten von rund 23.000 Euro nicht ganz "eingefahren" wurden.
Beim Breitbandausbau setzt man auf Glasfaser und die Firma Leonet. Aus den Zuhörerreihen wurde verdeutlicht, dass so ein Anschluss den Wert einer Immobilie steigern würde. Schmitt informierte über einen interkommunalen Solarpark und laufende sowie geplante Bauvorhaben. Die Neuordnung der Mühlstraße ist fast abgeschlossen und schon hagelte es Kritik. Die Sitzsteine an der Lauer seien zu hoch. Und wo solle man in der neuen 30er-Zone als Anlieger parken?. Schmitt betonte, dass nicht das Gewohnheitsrecht, sondern die Straßenverkehrsordnung greife. Als nächstes sei der Ausbau der Katzenhackstraße auf dem Plan, gefolgt vom Ausbau der Kirchbergstraße in Niederlauer.
Themen für die Sitzungen
Zum Thema Finanzen wurde angemerkt, dass man bei der Grundsteuer A und B und Gewerbesteuer unter dem Landkreisschnitt liege, dass sich die Gebühren für Wasser etwas erhöhen werden, die allgemeine Rücklage der Gemeinde bei knapp 280.000 Euro liege und der Schuldenstand der Kommune 2,7 Millionen schwer sei. Schmitt betonte, das in den vergangenen 25 Jahren 26 Millionen an Investitionen aus Eigenmitteln der Gemeinde gestemmt wurden. "Wir haushalten gut." Bachsanierung mit Brücke in Unterebersbach, die Abwassersanierung in allen Ortsteilen, die Innenentwicklung, "Wohnen im Dorf", aber auch Neubaugebiete oder die kommunale Wärmeplanung zählen zu den priorisierten Zukunftsaufgaben.
Noch einige Informationen: Die Buslinie 8142 wird nun am Kriegerdenkmal angefahren. Beim Niederläurer Brauhaus läuft die Lösungssuche noch und das Bauvorhaben "Wolf" wurde, nach zweimaligem "Nein" vom Ratsgremium, nun vom Landratsamt genehmigt. In den Ortsteilen wurden mehr Mulcharbeiten auf gemeindlichen Grundstücken gewünscht, ebenso eine versetzte Querungshilfe Richtung Brücke und die Neudefinition der 30er Zone entlang der Baches in Richtung Sportheim, die Pflasterung der "Bockwurst-Fläche" und eine Änderung der Vorfahrtsregel am Kindergarten. In Niederlauer wurde der marode Zustand in der Steinstraße kritisiert, ebenso die noch fehlende Bepflanzung der Straßeneinbuchtungen am Lauerblick und in der Sandheide. Ebenso wurde der schlechte Zustand des Spielplatzes angesprochen. Alle Anliegen sollen in Gemeinderatssitzungen aufgearbeitet werden.