Zunächst lief der Betrieb weiter. "Wir können die Lieferaufträge in vollem Umfang erfüllen", sagte Fraas Anfang August. Doch er machte damals auch deutlich, dass frisches Geld nötig ist, um das Unternehmen weiterzuführen. Er machte sich also auf die Suche nach einem Investor. Das eigentliche Insolvenzverfahren wurde nun zum 1. Oktober vom Amtsgericht Schweinfurt eröffnet.
Wie Alexander Stahl vom Rechtsanwaltsbüro des Insolvenzverwalters Bruno Fraas auf Anfrage der MAIN-POST erklärte, gab es bei den Bemühungen um den Erhalt der beiden Betriebe im Niederläurer Gewerbegebiet und in Thüringen allerdings nur einen Teilerfolg. Die Produktionsstätte in Neuhaus/Rennweg bleibt erhalten. In Niederlauer dagegen gehen die Lichter endgültig aus.
Die 20 Mitarbeiter, die in Niederlauer beschäftigt sind, werden entlassen. Der Warenbestand wird verkauft, der Erlös fließt in die Insolvenzmasse. Weil die Firma noch nicht so alt ist, sind die Kündigungsfristen für die Mitarbeiter nicht sehr lang. Die ersten müssen Mitte November gehen, die letzten Ende November. Bis dahin bekommen sie Geld vom Arbeitsamt. Die Differenz zum normalen Lohn wird aus dem Insolvenzverkauf gedeckt - allerdings nur dann wenn genug Masse vorhanden ist, die verkauft werden kann. Dazu gehört aber nicht das Gebäude, in dem Globo in Niederlauer untergebracht war. Weil es nur angemietet war, gehört es nicht zur Insolvenzmasse.
Auch wenn das für die Arbeitnehmer in Niederlauer keine gute Nachricht ist, ist man im Rechtsanwaltsbüro Fraas trotzdem froh, dass es gelungen ist, wenigstens die 44 Arbeitsplätze in einem strukturschwachen Gebiet in Thüringen zu erhalten. Der Betrieb dort wurde an eine GmbH verkauft, die alle Mitarbeiter übernimmt, wie Stahl erklärt.