Mal ehrlich: Den meisten Bewohnerinnen und Bewohnern der Heimat geht Corona mittlerweile tierisch auf den Senkel. Grund genug, auch einmal die animalischen Aspekte dieser lästigen Seuche zu beleuchten. Denn nicht nur Menschen, nein, auch seltene Tierarten können an Corona erkranken.
Menschenaffen zum Beispiel. Deshalb nahm der Nürnberger Tierpark im November an einer Studie der Universität Marburg teil. Es ging um "Maskenprävention bei Primaten". Dafür wurde ein Trupp Flachlandgorillas darauf trainiert, beim Aufenthalt im Freigehege spezielle FFP2-Masken zu tragen. Die Gorilla-Matrone Waltraud ließ sich die Maske widerstandslos über den Rüssel ziehen. Kurz darauf war das Teil jedoch verschwunden. Das unvernünftige Vieh hatte es offensichtlich aufgefressen. Eine Sprecherin erklärte, der Vorfall sei harmlos, da der Mundschutz "auf natürlichem Weg" ausgeschieden werde.
Beim Artgenossen Lumumba, einem 250 kg schweren Muskelpaket, nahm der Test allerdings einen anderen Verlauf. Einen ganz anderen. Der reizbare "Boss" zeigte sich schon beim Anlegen der Maske "unwillig". Kurz darauf habe er das lästige Textil "vorschriftswidrig" unter die Nüstern verrutscht. Als eine Wärterin erzieherisch eingreifen wollte, hätte der Silberrücken die Zweizentnerfrau ohne Vorwarnung aus dem Gehege geworfen. Und zwar buchstäblich. So sind sie, die Maskengegner!
Die Sache endete glimpflich. Anfang Februar sei die Pflegerin wieder arbeitsfähig. Trotzdem ließ die Zooleitung den Tierversuch abbrechen. Affen (m, w, d) werden künftig nicht mehr vor Corona geschützt. Es handle sich ja nur um Tiere. Selber schuld! Ex-Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte sich bekanntlich nicht nur vehement gegen die Impfpflicht ausgesprochen, sondern auch angeregt, Tierärzte beim Impfen einzubinden.
Vor diesem Hintergrund ereignete sich Gerüchten zufolge in unserem schönen Industriestädtchen bereits Ende Oktober ein Zwischenfall. Eine impfwillige Ü50-Frau ließ sich dort im Rahmen der Pilotstudie "Veterinärinnen gegen Corona" ihre Zweitimpfung verabreichen. Die ausführende Tierärztin verimpfte das Vakzin jedoch nicht wie üblich in den Oberarm, sondern in den Gesäßmuskel. Zwei energische Handgriffe – noch bevor die verblüffte Frau reagieren konnte, war das Malheur schon passiert. Sie zog postwendend vor den Kadi. Das zuständige Amtsgericht hätte die Klage jedoch abgewiesen. Der Angeklagten sei kein Vorsatz nachzuweisen.
Da sich ihr "Patientinnenstamm" üblicherweise in Schweineställen tummle, hätte sie gewissermaßen in "gewohnheitsbedingtem Affekt" gehandelt. Außerdem sei niemand geschädigt worden. Im Gegenteil. Die Klägerin musste zugeben, dass ihr nach der Erstimpfung tagelang der Oberarm schmerzte, während die Injektion in den Oberschinken keinerlei Beschwerden verursachte. Diese womöglich wegweisende Beobachtung sei bereits ans RKI weitergeleitet worden.
In einem Labor der Würzburger Universität wurde am Montag eine Gruppe von Studentinnen und Studenten bei einer mitternächtlichen "Impfparty" ertappt. Wie die Polizei mitteilte, hätten die angehenden Tierärztinnen und -ärzte in alkoholisiertem Zustand "zu okkulten Forschungszwecken" aus abgelaufenen Impfdosen eine Art Impf-Cocktail entwickelt. Ihr "Corona-Spritz" bestehe laut Angabe einer Studentin aus zwei Teilen Biotech, einem Teil Moderna und drei Teilen Sputnik.
Bei Kreuzimpfungen sei das Mischungsverhältnis aber letztlich "völlig wurscht". Wichtig sei nur, dass die sensiblen Flüssigkeiten beim Mischen nicht gerührt, sondern nur geschüttelt werden dürften. "Genau wie bei James Bond", kreischte die junge Frau bei ihrer Vernehmung dämlich. Herrlich! Man muss sich das vorstellen.