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Grausame Mordfälle in Portugal

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Grausame Mordfälle in Portugal

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    Meiningen (IT) In die Aufklärung zweier mysteriöser Todesfälle aus dem Jahre 1995 in Portugal kommt Bewegung. Die Ermittlungen gegen die beiden tatverdächtigen Männer aus Thüringen sind abgeschlossen, bestätigte dieser Tage die Meininger Staatsanwaltschaft.

    Die 32- und 33-Jährigen sollen vor acht Jahren in Portugal - als Mitglieder einer Sekten ähnlichen Gruppe - einen damals 29 Jahre alten Mann und seine 30-jährige Freundin auf grausame Weise getötet haben. Zur Tötung des Mannes - dem die Gliedmaßen abgetrennt und der danach enthauptet worden sein soll - gibt es laut Staatsanwaltschaft seit dem 1. August eine Zeugenaussage, die vor dem Ermittlungsrichter abgelegt wurde. Ebenso haben die beiden Männer gestanden, beziehungsweise sie beschuldigen sich gegenseitig des Verbrechens.

    Zur Tötung der Frau, die dem Jüngeren angelastet wird, gibt es kein Geständnis. Die 30-Jährige soll zur Vertuschung des ersten Mordes vergiftet und in einem Backofen verbrannt worden sein. Mit der Anklageerhebung wird zum Jahresende gerechnet.

    Die Beschuldigten waren Schulfreunde aus behüteten Suhler Familien. Sie lebten 1995 mit anderen Gleichgesinnten, die zum Teil Abitur abgelegt hatten, auf einem Gehöft im Süden Portugals. Die Aussteiger sollen dort Feten mit Haschisch, LSD, Stechapfel und Heroin gefeiert haben. Mit selbst gebackenem Brot, das sie einmal in der Woche auf einem Markt verkauften, haben sie sich ein wenig Geld verdient. In jener Zeit trafen die Beschuldigten auch auf das Paar aus Sachsen. Die Beiden waren im Januar 1991 nach Portugal ausgewandert. Im März 1995 hatten sie sich letztmalig bei ihren Eltern gemeldet und wurden seither bei der Kriminalpolizei Torgau als vermisst geführt.

    Zurück gekommen sind nur die Beschuldigten. In einem abgelegenen Forsthaus in Oberschönau (Landkreis Schmalkalden-Meiningen) bezogen sie - zusammen mit Anderen - 1998 Quartier. Sie haben auch dort ein Aussteigerleben geführt. Nach einer Drogenorgie im Juli 1999 haben sie beinahe einen Mann getötet und wurden dafür vor Gericht gestellt. Der ältere Beschuldigte ist inzwischen in einer Nervenklinik untergebracht. Der Jüngere verbüßt die Strafe aus dieser Verurteilung. Im und um das Forsthaus hat die Kriminalpolizei im Herbst vorigen Jahres auch nach Spuren des Verbrechens gesucht.

    Portugal habe auf das Rechtshilfeersuchen noch nicht reagiert, erklärte die Sprecherin der Meininger Staatsanwaltschaft. Auf dem Gehöft sollen die Leichenteile des getöteten Mannes vergraben worden sein.

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