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MITTELSTREU: Großes Interesse an Dorferneuerung

MITTELSTREU

Großes Interesse an Dorferneuerung

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    Vorschläge für die Dorferneuerung: In Mittelstreu werden derzeit Möglichkeiten ausgelotet, wie das Dorf (im Hintergrund, aufgenommen vom Eiersberg) gestaltet werden kann.
    Vorschläge für die Dorferneuerung: In Mittelstreu werden derzeit Möglichkeiten ausgelotet, wie das Dorf (im Hintergrund, aufgenommen vom Eiersberg) gestaltet werden kann. Foto: Archivfoto: Heise

    (m.o.) Zu einem Diskussionsabend zur Dorferneuerung trafen sich die Mittelstreuer im Gemeindehaus. Die Grundlage bildeten die zahlreichen Anregungen aus der Bevölkerung und die Vorschläge der seit einigen Monaten bestehenden Arbeitskreise. Das Interesse der Bürger war so groß, dass zusätzliche Stühle aufgestellt werden mussten.

    Die beiden Koordinatoren der Arbeitskreise, Wolfgang Storath und Michael Mock, konnten als sachverständige Gäste Architekt Reiner Roßbach (Gleichamberg) und Landschaftsarchitektin Miriam Glanz (Leutershausen) begrüßen, die zu den von der Bevölkerung und den Arbeitskreisen eingereichten Vorschlägen Stellung nahmen. Auch Bürgermeister Matthias Liebst nahm in der Runde Platz. Er stellte aber klar, dass er an diesem Abend nur als interessierter Ortsbürger teilnehme.

    Referent Reiner Roßbach betonte ausdrücklich, dass man sich nach wie vor in einem Bewegungsstadium befinde und in erster Linie die Meinung der Bevölkerung hören wolle. Er zeigte sich beeindruckt vom Ergebnis der bisher vorliegenden Stellungnahmen und Vorschläge. Dennoch sei man noch nicht am Ende angelangt. Genau genommen könne man bereits jetzt, ohne konkrete Festlegung, von zwei Überlegungen ausgehen: von einem negativen und einem positiven Landschaftsplan. Die Einteilung hänge davon ab, ob die einzelnen Vorschläge unpassend sind und das Ortsbild beeinträchtigen, oder aber, ob der Plan beispielsweise historische Gebäude oder Denkmale besonders berücksichtigt und ein spezielles Augenmerk auf erhaltungswürdige Gebäude und die entsprechenden Nutzungsmöglichkeiten richtet.

    Zu berücksichtigen wären unter anderem ein Gebäudeleerstand, die Neuordnung von Parkplätzen und die Schaffung einer ansprechenden Multifunktionalität mit einer Vielfalt von Gestaltungsmöglichkeiten. Angesprochen wurden die tatsächlichen und möglichen Maßnahmen im Bereich des „Plue“, die Hauptstraße, die südliche und die nördliche Ortszufahrt, die Möglichkeit einer zweiten Bushaltestelle an der gegenüberliegenden Straßenseite, Ausbaumöglichkeiten im Gemeindehaus, die Gestaltung des Dorfgrabens, die Kirchgaden, der Rasen und die Bullenscheune. Besonders am Herzen liegt Reiner Roßbach die Tormühle, die derzeit unbewohnt ist und nur als Nebengebäude zur Stromerzeugung dient. Man war sich darüber einig, dass bezüglich dieses historisch wertvollen Objekts eine umfassende Nutzung nur mit immensen Renovierungskosten möglich wäre. Dies steht allerdings außer Diskussion, denn das Areal befindet sich in Privatbesitz.

    Landschaftsarchitektin Miriam Glanz richtete ihr Hauptaugenmerk auf eine harmonische Symbiose von unterschiedlichen Merkmalen, sowohl hinsichtlich der Bepflanzung als auch der Bebauung, insbesondere bei einer zweckmäßigen Gestaltung von Straßen, Gehwegen, Sitzgelegenheiten und Garagen. Hier könne man nur von Fall zu Fall entscheiden, ob die vorgesehene Maßnahme möglich und erstrebenswert ist.

    Glanz hält beispielsweise den Straßenraum der Hauptstraße nach der Fertigstellung der Umgehungsstraße und Minimierung des Durchgangsverkehrs für zu üppig und regte eine weitergehende Bepflanzung, eventuell beidseitig versetzt, an. Hier gab es sofort Gegenstimmen aus der Zuhörerschaft, ein Zeichen, dass dieses Thema noch ausgiebig diskutiert werden muss. Sowohl der südliche als auch der nördliche Dorfeingang könnten laut Glanz ein anderes Bild annehmen, wobei die Art der Bepflanzung eine wichtige Rolle spielt. Die Architektin erläuterte ihre Vorstellungen, wie das alte Wasserwerk in die Gestaltung einbezogen werden könnte, und sprach sich mit Nachdruck für die Beibehaltung des Gartengürtels am Kerndorf aus. In diesem Bereich könnte auch eine gemeinschaftliche Obstwiese entstehen, falls das Interesse an der Bewirtschaftung der Gärten nachlässt. Interessant ist auch die Vorstellung zur Schaffung eines Quellenlehrpfades.

    An die Vorschläge schloss sich eine ausführliche Diskussion an. Wolfgang Storath merkte an, dass das Ergebnis des Abends in die weiteren Aktionen der Arbeitskreise einfließen werde.

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