Bad Neustadt Die Plakatwerbung des Russischen Staatszirkus für sein Gastspiel Ende des Monats in Bad Neustadt muss "deutlich zurückgefahren werden". Dies sagte Arno Büttner, Leiter des Ordnungsamts der Stadt, am Montag auf Anfrage. Wie berichtet, dürfen laut Genehmigung der Behörde im Stadtgebiet insgesamt 30 Plakate aufgehängt oder aufgestellt werden, die für die Vorstellungen des Zirkus vom 26. bis 30. Januar am Festplatz werben. Tatsächlich aber wurden im Verlauf der vergangenen Woche Hunderte an Zäunen, Brückengeländern oder Straßenlaternen angebracht.
Die Firma Power Concerts Veranstaltungs GmbH (Burglengenfeld), die von dem berühmten Zirkus mit der Plakatierung beauftragt worden war, wurde am Montag vom Ordnungsamt abgemahnt. Die Agentur wurde aufgefordert, "sofort" für eine Reduzierung der Plakate zu sorgen. Notfalls werde der städtische Bauhof die Plakate abnehmen und dies in Rechnung stellen, erklärte Büttner.
Lothar Weber von Power Concerts hatte gegenüber der MAIN-POST allerdings behauptet, ein Großteil der Plakate sei vom Zirkus selbst, nicht aber von seinen Leuten angebracht worden. Der Chef des Ordnungsamts hält dies jedoch für ein "gewolltes Spielchen", dem sich die Stadt nicht aussetzen werde.
"Wir sind froh, dass dieser Zirkus kommt. Und das muss massiv beworben werden. Dafür haben wir Verständnis", sagte Büttner. Aber es gehe nicht, dass die erlaubte Anzahl an Plakaten "um mehrere hundert Prozent" überschritten werde.
Im März 2004 gab es einen ähnlichen Fall. Damals war der Zirkus Carl Busch in Bad Neustadt zu Gast. Die Zahl der genehmigten Plakate war um etwa das Dreifache überschritten worden, doch die Stadt ließ seinerzeit Gnade vor Recht ergehen. Anders lief es in Bad Kissingen, wo der Zirkus Busch anschließend gastierte: Die Stadtverwaltung zählte 171 Plakate, doch nur 15 waren genehmigt. Der Bauhof entfernte 156 Plakate und die Stadt Bad Kissingen behielt eine vom Zirkus hinterlegte Kaution in Höhe von 400 Euro ein.