Ohne Atemschutz ist der Einsatz von Feuerwehrleute heute nicht mehr denkbar. Die Männer und Frauen, die für ihre Mitbürger durchs Feuer gehen, müssen gut ausgebildet sein, sie müssen sich auf ihre Geräte ebenso verlassen können wie auf ihre Kameraden, auch wenn diese einer anderen Feuerwehr angehören. Um einheitliche Ausbildungsstandards zu gewährleisten, gibt es in der Kreisstadt den Atemschutz-Workshop. Dieser feierte nun zehnjähriges Bestehen.
Der Workshop ist eine Gemeinschaftsinitiative der Atemschutzverantwortlichen aller Stadtfeuerwehren und der Atemschutzausbilder des Landkreises. Dies betonte der Sprecher Marco Jacopino bei der Begrüßung anlässlich einer Feierstunde. Er stellte die Aufgaben des Workshops vor. Er veranstaltet eine jährliche theoretische und praktische Pflichtübung für die Geräteträger. Damit sei gewährleistet, dass alle Geräteträger im Stadtgebiet ein einheitlich hohes Ausbildungsniveau haben. Außerdem wird das Grundlagenwissen vertieft.
Angefangen hat alles bei einer Kommandantenversammlung 2002 mit der Idee: „Wir müssten eine gemeinsame Übung machen.“ Aus dieser Idee heraus fand der erste Atemschutzworkshop in Löhrieth am 11. Mai 2002 im alten Kindergarten statt. Eingeübt wurden dort Absuchtechniken, die Grundlagen der Schutzausrüstung und Rettungstechniken.
Weitere Workshops, die auch praktische Übungen beinhalteten, folgten. Eine eindrucksvolle Bilanz konnte Jacopino beim Jubiläum vorweisen: In zehn Jahren wurden 300 Feuerwehrleute ausgebildet: Diese haben in 100 Übungsstunden unter schweren Atemschutz 500 000 Liter Atemluft verbraucht. Die Mehrzahl der Geräteträger im Stadtgebiet ist auf einem gleich guten Ausbildungsstand. Die Geräteträger verschiedener Wehren können gemeinsam eingesetzt werden. Die Zusammenarbeit wurde dadurch verbessert.
Die Ausbildung umfasst 28 Stunden in Theorie und Praxis, damit sei noch keine Einsatztauglichkeit erreicht. Der Atemschutzgeräteträger muss sich beim Arzt untersuchen lassen, ist damit aber nur für ein Jahr Geräteträger. Wer das Metier dauerhaft erfüllen möchte, muss jedes Jahr mindestens eine theoretische und eine praktische Übung sowie einen Durchgang durch die Atemschutzübungsstrecke und eine ärztliche Untersuchung nachweisen. Im Stadtgebiet gibt es momentan 150 ausgebildete und 93 einsatzbereite Geräteträger. Im Stadtgebiet verfügen die Wehren über 41 Atemschutzgeräte.
Beeindruckt waren Bürgermeister Bruno Altrichter, seine Stellvertreterinnen Anne Zeisner und Rita Rösch, Feuerwehrreferent Dietmar Weyer und Ordnungsamtsleiter Arno Büttner von den Aktivitäten der Atemschutzgeräteträger. Altrichter zollte auch den Atemschutzgeräteträgern Respekt für ihre Leistungen. Wenn man mit einer 25 Kilogramm schweren Ausrüstung in den fünften Stock besteigen muss, erfordere dies eine große Kondition und Sicherheit. Kreisbrandinspektor Stefan Schmöger zollte allen Verantwortlichen seiner Anerkennung für die Durchführung des alljährlichen Atemschutz-Workshops.
Der diesjährige Atemschutzworkshop in der Feuerwache der Kreisstadtwehr begann mit einer Filmvorführung über den Brandschutzcontainer und der Einweisung in die praktischen Stationen „Feuersimulator“ und „Stressparcours“. Die Atemschutzgeräteträger bekamen ihre Masken abgeklebt und mussten sich so an einem B oder C Schlauch vortasten. Unter dieser Voraussetzung mussten die Teilnehmer dann eine Person retten.