Die Saatkartoffel-Erzeugervereinigung Rhöner Land feiert im Oktober 75-jähriges Bestehen. Das Jubiläum wird in einem würdigen Rahmen gefeiert, kündigte der Vorsitzende der Erzeugervereinigung, Harald Zwierlein aus Hollstadt, in der Mitgliederversammlung an. Der Vorsitzende begrüßte neben den zahlreichen Gästen Experten aus Südbayern. Mit der Wahl des Vorstands bei der Saatkartoffel-Erzeugervereinigung Rhöner Land und der Wahl der Beiratsmitglieder beim Erzeugerring für Saat-und Pflanzgut Unterfranken standen wichtige Entscheidungen an.
Als Vorsitzender der SKV wurde Harald Zwierlein aus Hollstadt bestätigt. Sein Stellvertreter ist Christian Menninger aus Hollstadt. Als Schriftführer fungiert Otto Trott aus Hollstadt. In den Beirat des Erzeugerrings für Saat-und Pflanzgut Unterfranken wurden Harald Zwierlein, Christian Menninger, Otto Trott, Herbert Riedel aus Nordheim/Rhön und Thomas Herb (Schrobenhausen) berufen.
„Wir gehen mit einer fachlich hoch qualifizierten Führungsmannschaft in eine sichere Zukunft“, freute sich der wiedergewählte Vereinschef Harald Zwierlein. Dem pflichtete Landwirtschaftsoberrat Herbert Siedler vom Fachzentrum Pflanzenbau am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Würzburg bei. Er ging auf die Pflanzguterzeugung und Anerkennung der Ernte 2012 in Unterfranken ein. Die Erträge fielen demnach mit 423 Doppelzentnern pro Hektar in Unterfranken erfreulich aus, lagen jedoch 25 Doppelzentner pro Hektar unter dem Rekordjahr 2010. Trockene Pflanzbedingungen und ausreichend Niederschläge im Juni und Juli ergaben laut der Aussage des Ringbetreuers einen guten Knollenansatz. Der trockene und heiße August führte zu einer schnellen Abreife und sehr gesunden Knollen mit herausragender Qualität. Die Verbraucher können sich freuen, ist der Experte überzeugt.
Die Gegend um Hollstadt wird mehr und mehr zum führenden Zentrum des nordbayerischen Pflanzkartoffelanbaues. 2011 sind 85,07 Hektar in 58 Auspflanzungen vermehrt worden – 2012 waren es 97,44 Hektar in 67 Vermehrungen. Eine Zunahme um 14,5 Prozent. Bei der Sortenwahl gaben die frühen Sorten mit 44,8 Prozent den Ton an. Es folgten die mittelfrühen Sorten mit 29,1 Prozent und den sehr frühen Sorten mit 10,9 Prozent.
Zur Marktlage und den Preisen bei Pflanzkartoffeln ergriff Johann Nothaft das Wort. Der Kartoffelvermarktungsmanager der BayWa in Schrobenhausen berichtete von schlechteren Ergebnissen in Südbayern. Insgesamt sei die Ware gesucht und der Markt stabil. Wenige Sorten suchen noch einen Absatz. Quarantänekrankheiten von Kartoffeln lautete das 'Thema des Fachvortrags von Dorothee Kaemmerer von der Landesanstalt für Landwirtschaft in Freising. Eine gesunde Fruchtfolge ist nach ihrer Überzeugung die Voraussetzung für die Gesunderhaltung des Bodens. Die Verwendung von zertifizierten Saatkartoffeln, wie sie in Hollstadt erzeugt werden, sei Voraussetzung für einen erfolgreichen Kartoffelanbau, lobte die Expertin den Fleiß und die Ausdauer der unterfränkischen Saatkartoffelerzeuger.