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BAD NEUSTADT: Gutes tun mit anspruchsvoller Musik

BAD NEUSTADT

Gutes tun mit anspruchsvoller Musik

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    Großartig: Deutscher Ärztechor, Bayerisches Ärzteorchester und die Solisten (von links) Wilhelm Schwinghammer, Matthew Grills, Cornelia Lanz und Susanne Bernhard gaben unter Leitung von Professor Reinhard Steinberg im Rhön-Klinikum ein fantastisches Benefizkonzert.
    Großartig: Deutscher Ärztechor, Bayerisches Ärzteorchester und die Solisten (von links) Wilhelm Schwinghammer, Matthew Grills, Cornelia Lanz und Susanne Bernhard gaben unter Leitung von Professor Reinhard Steinberg im Rhön-Klinikum ein fantastisches Benefizkonzert. Foto: Foto: Nerche-Wolf

    Dieses großartige musikalische Erlebnis hatte nach dem Empfinden vieler Konzertbesucher einen einzigen Mangel: Es konnte noch nicht in der neuen Stadthalle stattfinden.

    Dort hätte die düstere Decke sicher nicht so unmittelbar auf den Deutschen Ärztechor gedrückt, wäre die gewaltige Entfernung zwischen Pauke und Kontrabässen des Bayerischen Ärzteorchesters bestimmt zu reduzieren gewesen, hätten die Solisten Bühnenpräsenz bekommen und fürs Publikum wäre eine Komplett-Akustik möglich gewesen.

    Das räumliche Manko des Kursaals Distel im Rhön-Klinikum hatte aber auch etwas Positives. Die Anerkennung für die fantastische Leistung der Musiker fiel umso stärker aus: Der Beifall wollte einfach nicht enden.

    Damit sagte das Publikum Danke für zwei Werke mit höchst unterschiedlicher Grundstimmung, für das „Lauda Sion“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy und das „Stabat Mater“ von Antonin Dvorák. Zu beiden geistlichen Kompositionen gab das Programmheft den Zuhörern ausführliche Erläuterungen, die Offenheit war damit gegeben sowohl für Mendelssohns Lobpreis Gottes und seine Tonsprache – „wohlklingende Süße und Melodienseligkeit der italienisch-katholischen Musik“ – als auch für Dvoráks schmerzerfüllte Trauer, in der sich die Verzweiflung Marias über den Tod Jesu mit seiner eigenen über den Verlust seiner Kinder deckt. Dramatische Seelenkämpfe entfalten sich voller Dynamik und finden Trost in einem strahlenden Amen, das auch das Publikum aus der drängenden Beklemmung befreit.

    Mit Respekt begegneten die Zuhörer dem enormen Engagement der Chor- und Orchestermitglieder, die Freizeit und Urlaub für die Einstudierung dieser höchst anspruchsvollen Stücke investierten, Bad Neustädter Musikliebhabern einen außergewöhnlichen Konzertgenuss ermöglichten und damit auch noch Gutes taten. Denn der Erlös dieser Benefizveranstaltung kommt der Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung zugute. Mediziner unterschiedlicher Fachrichtungen erlebten in Chor und Orchester selber die verbindende und heilende Kraft der Musik, ihre Fähigkeiten stellten sie unter das souveräne Dirigat von Professor Reinhard Steinberg (Nervenheilkunde), der den Applaus mit Chorleiter Marius Popp teilte.

    Anlass zum Schwärmen gaben die Solisten, deren Stimmen wunderbar zusammenpassten und mit Instrumentalisten und Sängern eine harmonische Einheit bildeten: Susanne Bernhard (Sopran), Cornelia Lanz (Mezzosopran), Matthew Grills (Tenor) und Wilhelm Schwinghammer (Bass). Wem welche der fantastischen Stimmen in ihrer Klangfarbe und Ausstrahlung am besten gefiel, das hing auch ein bisschen davon ab, wer wo gesessen hatte.

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