Beim Defilee waren sie schon aufgefallen. Schließlich überragte Thomas Habermann manch andere Polit-Größe beim Gang in die Mainfrankensäle zu Veitshöchheim. Er kam als Windrad, seine Frau Ruth zielte eher auf natürliches Grün ab. Geht da ein Landrat als Windpark und seine Frau als Nationalpark?
„Nein“, wiegelt Rhön-Grabfelds Kreischef ab. „Wir hatten keine große Aussage mit unserer Verkleidung im Sinn. Wenn ich auf den Landkreis sehe, dann gibt es sowohl Windkraft und Artenvielfalt.“
Heimat- und naturverbundene Motive
Als Repräsentanten der Rhön hatten die Habermanns bei den vorausgegangenen Sendungen schon durchaus heimatnahe Motive für ihre Verkleidung ausgewählt. Zunächst hatten sie sich hinter den umherschweifenden Rhöner Masken versteckt, ein Jahr später kamen sie als Rhönschafe mit typischem schwarzen Kopf, im vergangenen Jahr als Rotkäppchen und Wolf.
Die Idee zum Windrad hatte der Landrat bei der diesjährigen BA-KA-GE-Sitzung in Bastheim gesehen. „Da waren zwei Leute mit diesen Helmen im Saal. Das hat mir gefallen.“ Spontan hat er gefragt, ob er die Verkleidung ausleihen könne. Was offensichtlich auch schnell klappte.
Umstellen auf regenerative Energie zur Fasnacht
„Klar bekam ich nach der Sendung einige Mails mit Fragen, welche Symbolik wir da gewählt haben“, erzählt Habermann. Allenfalls könne er angeben, dass in Rhön-Grabfeld die Windkraft, obwohl sie nicht effizient laufe, als Gesetzesvollzug umgesetzt werde, und dass den grünen Hut seiner Frau ein Vogel zierte: „Man muss auch mal über sich selbst lachen können!“
Diese Verkleidung werde man im Faschingsfinale bei ihm nicht mehr sehen, am Freitag gehe er nach Unterelsbach, am Samstag nach Aubstadt. Und wenn das Landratsamt an Faschingsdienstag geschlossen hat, läuft er traditionell nach Burgwallbach. Und da würde ein Windrad als Kopfbedeckung nur hinderlich sein.