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Mellrichstadt: Habt Gottvertrauen – Lasst den Mut nicht sinken

Mellrichstadt

Habt Gottvertrauen – Lasst den Mut nicht sinken

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    Sehr ansprechend haben die beiden Chöre der evangelischen und katholischen Kirche den ökumenischen Gottesdienst zur Einheit der Christen umrahmt.
    Sehr ansprechend haben die beiden Chöre der evangelischen und katholischen Kirche den ökumenischen Gottesdienst zur Einheit der Christen umrahmt. Foto: Brigitte Gbureck

    "Die Ökumene lebt davon, dass wir Gottes Wort gemeinsam hören und den Heiligen Geist in uns und durch uns wirken lassen." So beginnt die Leitlinie 5 der Charta Oecumenica. Die geistliche Gemeinschaft zwischen den Kirchen zu vertiefen und für die sichtbare Einheit der Kirche Christi zu beten: Zu diesem Anliegen versammelten sich die Christen verschiedener Konfessionen in der Kirche St. Kilian in Mellrichstadt. Dort hielten Pfarrer Thomas Menzel und Pfarrer Andreas Werner gemeinsam den ökumenischen Gottesdienst.

    Die Texte dieser Gebetswoche kamen in diesem Jahr aus Malta. Malta war auch die Insel, an der Paulus mit den Seeleuten nach hartem Sturm gestrandet ist, war in der Apostelgeschichte zu hören. "Die Einheimischen waren überaus freundlich zu uns", hieß es da auch. Auf diesen Schiffbruch, der den Apostel Paulus fast das Leben gekostet hätte, bezog sich Pfarrer Werner in seiner Predigt. Paulus sollte zu dieser Zeit als Gefangener nach Rom gebracht werden, wo er seinem Prozess vor dem Kaiser entgegen sah.

    Auch heute gibt es noch Schiffbrüchige

    Auch in unseren Tagen sei die Insel Malta letzte Hoffnung Schiffbrüchiger. Da, wo Paulus außergewöhnlich freundlich aufgenommen wurde, genau da wurden rund 100 Schiffbrüchige im August letzten Jahres ziemlich unfreundlich abgewiesen. Malta verweigerte die Belieferung mit Trinkwasser und Lebensmitteln und einen sicheren Hafen. Mit Paulus kam keiner ums Leben, alle wurden gerettet, mit Gottvertrauen, ein Wunder. "Lasst den Mut nicht sinken! Keiner von euch wird umkommen, nur das Schiff geht verloren!" rief er damals den Seeleuten zu. Das legt die Assoziation zum Kirchen-Schiff nahe.

    Weil es aber nur ein Gebäude sei, stelle sich die Frage, was Kirche für uns ist. Könnte das Versprechen, dass nur das Schiff verloren geht, aber keiner umkomme, vielleicht auch eine Verheißung sein? Vielleicht auch eine ökumenische Hoffnung, das gemeinsame Überleben zu sichern, die Erfahrung des gerettet werdens gemeinsam zu machen? Stattdessen hätten aber alle Angst um ihre Schiffe, die vielleicht verloren gehen könnten. Mit dem Verlust des Schiffes werde darüber hinaus der sichere Untergang und Tod verbunden. Man könne doch nicht schwimmen. Es gebe aber eben noch Malta, das Überleben aller trotz Schiffsverlustes. Sollte uns Malta vielleicht auch ermutigen? "Fasst also Mut! Ich vertraue Gott, dass alles genau so kommen wird, wie er es mir gesagt hat!" rief Pfarrer Werner den Mellrichstädter Christen zu. Gemeinsam wurde das Glaubensbekenntnis von Nizäa und Konstantinopel gesprochen. Nach den Fürbitten und dem Vater Unser sprachen sich alle den Friedensgruß zu und wurden mit dem Segen beider Geistlicher entlassen. Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst von den Chören beider Kirchen, dirigiert von Traudl Kihn.

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