Am 4. Juli feiern Kai und Dorothea Petersen ihren zweiten Geburtstag – als Pächter der „Krone“, der Ostheimer Traditionsgaststätte. Man kann dort seit zwei Jahren ausgezeichnet essen – und das im wahrsten Sinne des Wortes.
Laut Speisekarte gibt es dort nur häppchenweise Essen. Und das ist gewollt. „Rhön-Happen“ nennen sich die Speisen, die einen Streifzug durch die traditionelle Ostheimer und Rhöner Küche darstellen. Sauerbraten mit Semmelknödel, Ragout vom Rhönlamm oder Krautrouladen mit Kartoffel-Püree: Alles, was das Fränkisch-Rhöner Herz begehrt, wird angeboten. Der Clou dabei: Die Portionen sind überschaubar, die Roulade mit Blaukraut und Klößen passt in eine Suppenterrine nebst zwei Schälchen.
„Viele Gäste wollen sich gerne durch die Vielfalt der Rhöner Küche essen. Mit den Rhön-Happen haben sie Gelegenheit dazu“, sagt Kai Petersen. Man kann sich entweder durch mehrere Rhön-Happen essen. Wer keinen allzugroßen Hunger oder Magen besitzt, der pickt sich seinen Lieblings-Happen heraus.
„Das kommt auch bei unseren Stammtischen an. Die Senioren freuen sich über die alten, gewohnten Gerichte, die Jüngeren erfahren, was aus Großmutters Küche kam“, erklärt der Hotelkaufmann und Koch.
Dazu zählen auch die „Wickelklüss mit Sauerkraut“, eine Spezialität wiederum aus der Thüringischen Rhön.
Auch wenn Kai Petersen etwas Nordisch klingt: Aufgewachsen ist er in Sondheim/Rhön. Der Vater war im Rhön-Park-Hotel beschäftigt, die Mutter stammt ursprünglich aus dem Schwarzwald. Heute ist sie eine unabdingbare Hilfe im Haus. Für ihre Kinder wie für die Enkelkinder. Vier sind es bald bei Kai und Dorothea Petersen, die selbst aus Mellrichstadt stammt.
Über verschiedene Stationen landeten sie in Heidelberg und zuletzt in Hamburg, wo sie zehn Jahre lebten. Als sich aber Nachwuchs ankündigte, war klar, dass der in frischer Landluft aufwachsen sollte. Mit der Pacht der Ostheimer „Krone“ fanden sie ihren Platz in der alten Heimat. Die Verantwortung für den Gastrobetrieb auf dem Kloster Kreuzberg war nur ein Zwischenspiel.
„Wir wollten von Anfang an die Heimat nicht außer Acht lassen und Rhöner Produkte mit einbinden“, sagt Kai Petersen. Das tun sie so gründlich, dass sie mittlerweile drei Silberdisteln vorweisen können. Das ist die Auszeichnung der Dachmarke Rhön für die intensive Verwendung regionaler Produkte.
Die Rhön-Happen haben 2014 auch eine bundesweite Jury überzeugt. Das Essensangebot mit regionalem Charakter wurde mit dem „Gastro-Gründerpreis ausgezeichnet. „Das war natürlich eine große Freude. Und es hat unser Haus in der Region bekannt gemacht, wir haben auch Besucher aus Würzburg“, freut sich Gastronom Petersen.
Wer neben den Rhön-Happen noch weitere Abwechslung sucht, der findet sie auf den beiden Säulen im Gastraum. Dort sind zwei Menüs angeschrieben, die für eine gewisse Zahl von Tagen angeboten werden. „Da können sich auch mal unsere Mitarbeiter ausprobieren. Es gibt auch mal Thai-Curry oder selbst gemachte Ravioli mit Rote Bete“, sagt Petersen. Kreativität sei wichtig für ein zufriedenes Küchenpersonal.
Auch von den Menüs kann man übrigens auch nur in Auszügen bestellen, versichert der Wirt, der gerne den persönlichen Kontakt mit seinen Gästen sucht.
„Das Schöne an Ostheim und der Region hier? Man geht zu seinem Metzger und Bäcker, um die Sachen für das Restaurant einzukaufen, der Kontakt ist so wunderbar direkt. Sei es zum Schafhof Kolb in Ginolfs, sei es zum Ziegenhof Irmelshausen oder den Beerenfreuden in Nordheim“, schwärmt Petersen. Aus Nordheim kommt sein Holundersirup, den er zu einer selbst gemachten Limo verarbeitet. „Die ist der Renner im Haus, gerade bei diesen Temperaturen“, sagt Petersen.
Den täglichen Bedarf, von den Lebensmitteln über Bekleidung und so weiter, könne man gut in Ostheim decken.
„Seine Lage wird Ostheim auch weiterhin im Tourismus nützen“, ist sich der Chefkoch der Krone sicher. Neben der fränkischen Küche hat es ihn die Burger-Kultur angetan. „Das ist eine Nische, die wir gerne besetzen. Mit Fischburgern oder Pulled-Pork-Burgern wollen wir auch ein etwas anderes Publikum anlocken“, sagt Petersen. Der überrascht seine Gäste gerne auch mal mit ein paar Sätzen Sondheimer Platt, wenn es sein muss.
Von ihren beruflichen Stationen versuchen sie, etwas in ihre Speisen- und Getränkekarte zu übernehmen. Also gibt es Fritz-Kola aus Hamburg oder Weine vom Weingut Stein aus Würzburg.
Moderne und Tradition verbinden sich elegant in der schön restaurierten Restaurant-Stube der ostheimer Krone. Und deshalb gibt es Aktuelles zu Küche und Aktionen nicht umfänglich auf der Internetseite. Sondern auf Facebook, wo man über die aktuellen Menüs schnell informiert ist. Am einfachsten ist es aber, einfach mal reinzuschauen in das Haus mit den Rhön-Happen.
ONLINE-TIPP
Aktuelle Informationen unter www.facebook.com/krone.ostheim