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BISCHOFSHEIM: Hand in Hand helfen

BISCHOFSHEIM

Hand in Hand helfen

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    Viele helfende Hände: Die Nachbarschaftshilfe in Bischofsheim koordinieren Hanns-Gernot Schonder (links) und Susanne Ehmig (rechts), als Ehrenamtliche engagieren sich Traudel Niederreuther aus Unterweißenbrunn (Zweite von links) und Michaela Mock aus Bischofsheim.
    Viele helfende Hände: Die Nachbarschaftshilfe in Bischofsheim koordinieren Hanns-Gernot Schonder (links) und Susanne Ehmig (rechts), als Ehrenamtliche engagieren sich Traudel Niederreuther aus Unterweißenbrunn (Zweite von links) und Michaela Mock aus Bischofsheim. Foto: Foto: Ines Renninger

    In besten Händen sind Hilfebedürftige aus Bischofsheim und Umgebung, die sich in die Obhut der „Helfenden Hände“ begeben. Seit zweieinhalb Jahren gibt es die Nachbarschaftshilfe, die auf Initiative von Pfarrer Manfred Enders ins Leben gerufen worden war. 66 helfende Hände, also 33 Ehrenamtliche, setzen sich momentan in Bischofsheim für ältere und einsame Menschen, pflegende Angehörige und Personen in Notsituationen ein.

    Zur Hand gehen sie bei Einkaufsgängen, Grabpflege und Behördengängen. Sie begleiten zum Arzt, lesen vor, hören zu, haben Zeit. „Zeit für den Menschen ist das Wichtigste“, weiß Ehrenamtliche Traudel Niederreuther aus Unterweißenbrunn. 40 Jahre hat die 66-Jährige in einer Arztpraxis gearbeitet. „Da hab ich gesehen, was in den Häusern abläuft und was mit den Alten los ist.“ Als sie von der Nachbarschaftshilfe hörte, wollte sie sich engagieren.

    Zwei Stunden pro Woche besucht sie seither unentgeldlich ältere Menschen, spielt mit ihnen, schaut Bücher an, beispielsweise die Bischofsheimer Chronik, hört zu, wenn die Senioren daraufhin Geschichten von früher zum Besten geben. „Es ist schön, wie die Leute aufblühen, das gibt mir sehr viel“, sagt Niederreuther.

    „Viele haben das Bedürfnis zu reden“, weiß auch die Ehrenamtliche Michaela Mock aus Bischofsheim. Mock hat zwei ältere Damen über einen längeren Zeitraum betreut. Eine bis zwei Tage vor deren Tod, die andere ist mittlerweile weit entfernt im Pflegeheim untergebracht. „Ich stehe nach wie vor in Kontakt mit ihr, im Sommer habe ich sie besucht.“

    Mittlerweile engagiert sich Mock ehrenamtlich für den Pflegeentlastungstag, den die Caritas jeden zweiten Donnerstag im Kardinal-Döpfner-Haus in Bischofsheim veranstaltet, erzählt dort den Menschen Geschichten, legt Bodenbilder für die Senioren und diskutiert mit ihnen über aktuelle Themen.

    Es sind viele Leute da, die Hilfe brauchen – diese Beobachtung habe Pfarrer Enders vor zweieinhalb Jahren gemacht, berichtet Pfarrhausfrau Michaela Mock und deshalb die Nachbarschaftshilfe angestoßen. Träger der Initiative ist der St.-Lioba-Verein Bischofsheim, unterstützt wird das überkonfessionelle Projekt außerdem vom Caritasverband Rhön-Grabfeld.

    Viele Ältere im Raum Bischofsheim würden noch in der Familie leben, seien aber tagsüber allein, weil Angehörige berufstätig sind. Obwohl man um den Bedarf wusste, sei man überrascht gewesen, wie gut die Auftaktveranstaltung für „Viele Helfende Hände“ im Pfarrhaus vor über zwei Jahren besucht war. „Auch fast der ganze Helferstamm hat sich damals schon gemeldet“, berichtet Hanns-Gernot Schonder, der gemeinsam mit Susanne Ehmig das Projekt koordiniert.

    Aufgabe der beiden ist es, Helfer und Hilfsbedürftige zusammenzubringen, was nicht immer einfach sei: „Da muss die Chemie stimmen“, sagen sie. Zehn Paarungen Helfer – Hilfsbedürftige gebe es momentan. Auch jede Menge einmalige Anfragen kämen, „manchmal vier am Tag, manchmal eine Woche lange keine“, so Schonder.

    Kürzlich musste er eine Anfrage ablehen. „Da wollte jemand spontan und sofort zum Einkaufen gefahren werden“, berichtet er, „aber wir sind ja kein Taxi-Unternehmen“. Überhaupt müsse die Initiative darauf achten, kommerziellen Anbietern nicht das Geschäft streitig zu machen. Bislang gebe es aber diesbezüglich keine Probleme.

    Im Umfeld hat das Bischofsheimer Beispiel Schule gemacht. 2009 hat Sandberg die Initiative „Miteinander – Füreinander“ gegründet. Getragen wird diese von der katholischen Kirchengemeinde und von der politischen Gemeinde Sandberg mit Unterstützung des Caritasverbandes Würzburg.

    Ansprechpartner der Initative in Bischofsheim sind Hanns-Gernot Schonder, Tel. (0 97 72) 89 07 und Susanne Ehmig, Tel. (0 97 72) 71 12.

    Ansprechpartner für die Region Sandberg mit den vier Gemeindeteilen ist das Pfarramt, Tel. (0 97 01) 388 oder Maria Endres, Tel. (0 97 01) 82 96.

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