Auf seinen Vorschlag hin wurde Iris Hanika im Oktober für den Hans Fallada-Preis nominiert, für den die Jury sie dann auch gewählt hat. Am Freitag Abend wurde ihr der Preis in der Stadthalle von Neumünster vor rund 500 Gästen überreicht, darunter auch Mutter und Geschwister aus Bad Königshofen.
In Bad Königshofen ist die Autorin, die immer wieder auch zu Besuch nach Hause kommt, wohlbekannt, hier verbrachte sie ihre Kindheit und Schulzeit, die sie 1982 mit dem Abitur am Gymnasium Bad Königshofen abschloss. Schon als Schülerin stand ihr Berufsziel eigentlich fest. Sie wollte einmal schreiben. So zog es sie gleich nach dem Abitur zum Studium der Literaturwissenschaft und Germanistik nach Berlin, wo sie auch heute noch lebt. Dort arbeitet sie seit Abschluss ihres Studiums als freie Autorin, publiziert viel in Zeitschriften und Tageszeitungen, ist Mitarbeiterin der Zeitschrift "Merkur" und veröffentlicht dort wie auch in anderen Tageszeitungen Kolumnen.
Iris Hanika hat 1992 ihr Erstlingswerk "Katharina oder die Existenzverpflichtung" in Bad Königshofen bei einer Lesung im Rathaussaal vorgestellt. Im vergangenen Jahr war sie in Bad Neustadt im Bildhäuser Hof zu Gast, wo sie aus ihren beiden Werken " Das Loch im Brot" ( 2003) und "Musik auf Flughäfen"( 2005) las. Für eben diese beiden Bücher, "Prosa-Miniaturen" wie es in der Laudatio hieß, wurde die Autorin jetzt ausgezeichnet, wegen ihrer "frischen Gegenwartssprache, mit der sie Menschen im Alltag beschreibt". Sie gehe immer mit offenen Augen durch die Welt, sagte Iris Hanika in einem Interview anlässlich der Preisverleihung, sie liebe es, Menschen zu beobachten. Dabei reflektiert sie über Themen wie die Liebe, vor allem die enttäuschte Liebe oder das Single-Dasein. Oft sind es gerade Alltagssituationen, ob im Supermarkt oder auf dem Flughafen, die sie hinterfragt und in ihrer eigenwilligen Sprache kommentiert. Im März wird ein neues Buch von Iris Hanika erscheinen unter dem Titel "Die Wette auf das Unbewusste oder was Sie schon immer über Psychoanalyse wissen wollten", in dem die Autorin in der zweifachen Sicht von Patient und Therapeut die Geheimnisse der Seele erkundet.
Für den Herbst hat sie einen weiteres Werk angekündigt, diesmal einen Roman im klassischen Stil mit dem Titel: "Treffen sich zwei". Thema: Die Liebe. Von den Lesern wird das Buch der Preisträgerin mit Spannung erwartet. Für die Autorin ist der Hans-Fallada -Preis eine Bestätigung, dass sie literarisch auf dem richtigen Weg ist.
Stichwort
Hans-Fallada-Preis
In Erinnerung an den Schrift-
steller Hans Fallada, dessen
Erfahrungen als Gerichtsrepor-
ter in Neumünster die Grund-
lage zu seinem Erfolgsroman-
roman "Bauern, Bonzen und
Bomben" bilden, verleiht die
Stadt Neumünster den "Hans
Fallada-Preis" bevorzugt an
"jüngere Schriftsteller/innen
aus dem deutschsprachigen
Raum, die in ihren Arbeiten
Zeitprobleme mit politisch-
sozialem Hintergrund behan-
deln". Der Preis wurde erst-
mals 1981, 50 Jahre nach dem
Erscheinen von "Bauern, Bon-
zen, Bomben", verliehen, da-
nach in der Regel im Abstand
zwei Jahren. Er ist mit 8000
Euro dotiert.