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Bad Neustadt: Heiligabend in Rhön-Grabfeld: Kirchenfeiern unter freiem Himmel

Bad Neustadt

Heiligabend in Rhön-Grabfeld: Kirchenfeiern unter freiem Himmel

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    Am Heiligen Abend sollen nicht nur Gottesdienste in der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt, sondern auch draußen im Mühlbacher Garten und am Hohenrother See stattfinden.
    Am Heiligen Abend sollen nicht nur Gottesdienste in der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt, sondern auch draußen im Mühlbacher Garten und am Hohenrother See stattfinden. Foto: Sigrid Brunner

    Es gibt trotz Corona eine Perspektive für Gottesdienste an Weihnachten. Die Regierungschefs der Länder kamen bei ihrer Besprechung mit Bundeskanzlerin Angela Merkel am Mittwochabend in Berlin überein, dass die Kirchen im Gespräch mit den Ländern Konzepte zur Kontaktreduzierung bei kirchlichen Veranstaltungen an Weihnachten erarbeiten sollen. Religiöse Zusammenkünfte mit Großveranstaltungscharakter sollten vermieden werden, heißt es. Diese Vorgabe kommt im Grunde genommen nicht überraschend für die kirchlichen Gemeinden – auch nicht für die in Rhön-Grabfeld. Diese arbeiten schon seit geraumer Zeit an Konzepten, wie in diesem Jahr Weihnachten unter Corona-Bedingungen begangen werden kann.

    Trotz der Einschränkungen soll die Weihnachtsbotschaft festlich und würdevoll verkündet werden, betonen die beiden Dekane des Landkreises, der katholische Pfarrer Andreas Krefft und sein evangelischer Kollege Matthias Büttner, übereinstimmend. Es werden aber stillere Weihnachten in den Kirchen werden. Keine vollen Gotteshäuser, wohl kein Chorgesang und auch keine von der Gemeinde gesungenen Weihnachtslieder. Auch die Örtlichkeiten werden wegen Corona teilweise andere als die gewohnten sein. Einige Pfarrgemeinden bieten an Heiligabend Gottesdienste im Freien an oder die Möglichkeit, diese zu Hause am Computer zu verfolgen. 

    "Wir blicken auf die Corona-Ampel und solange die auf rot steht, planen wir sehr vorsichtig. Wir wollen kein Risiko eingehen", betont Dr. Andreas Krefft. Relativ kurzfristig müsse entschieden werden, was geht und was nicht. Trotzdem gebe es natürlich schon Planungen und Überlegungen, wie Weihnachten dieses Jahr aussehen kann. In der Bad Neustädter Stadtpfarrkirche beispielsweise sollen an Heiligabend drei Gottesdienste stattfinden, um die Besucher möglichst zu verteilen: zwei Christmetten und eine Familienkrippenfeier. Natürlich unter Beachtung der Hygiene- und Abstandsregeln. Für die Sankt-Konrad-Kirche in der Gartenstadt sind eine Familienkrippenfeier und eine Christmette vorgesehen. Letzteres steht auch abends in der Herschfelder Kirche auf der Vorhabenliste.

    Gottesdienste im Freien

    Für die katholischen Gläubigen, die sich derzeit bei Veranstaltungen im Freien sicherer fühlen, ist am Heiligen Abend unter anderem um 16 Uhr ein Gottesdienst im Mühlbacher Garten angedacht. Auch wird in Hohenroth eine Familienkrippenfeier am See ins Auge gefasst. "Wir planen bereits in diese Richtung und hoffen, dass es klappt", sagt dazu Pfarrer Krefft.  Auch in Brendlorenzen soll der Heilig-Abend-Gottesdienst im Freien vor der Kirche abgehalten werden. "Das sind jedoch nur vorläufige Planungen. Sollte sich die Corona-Situation verschärfen, muss gegebenenfalls die eine oder andere Veranstaltung abgesagt werden", erklärt der katholische Dekan.

    Die evangelische Kirchengemeinde Bad Neustadt plant derzeit, an Heiligabend in der Christuskirche vier Gottesdienste stattfinden zu lassen. Hinzu sollen zwei Gottesdienste im Kurpark und in Hohenroth am kalten Rasen kommen. So sollen sich die Besucher möglichst gleichmäßig verteilen können.
    Die evangelische Kirchengemeinde Bad Neustadt plant derzeit, an Heiligabend in der Christuskirche vier Gottesdienste stattfinden zu lassen. Hinzu sollen zwei Gottesdienste im Kurpark und in Hohenroth am kalten Rasen kommen. So sollen sich die Besucher möglichst gleichmäßig verteilen können. Foto: Sigrid Brunner

    Auch in den evangelischen Kirchengemeinden werden die Gottesdienste an Heiligabend etwas anders sein. In Bad Neustadt werden sie nur rund 30 Minuten dauern und es gibt einen Mix aus Gottesdiensten in der Christuskirche, im Freien und im Internet, erläutert Dr. Matthias Büttner. Für 15 Uhr ist ein Familiengottesdienst in der Christuskirche vorgesehen. Zur gleichen Zeit soll ein Gottesdienst in Hohenroth am kalten Rasen stattfinden. Um 16 Uhr folgen in der Christuskirche ein weiterer Familiengottesdienst sowie um 17.30 Uhr eine Christvesper sowohl drinnen in der Kirche als auch draußen im Kurpark. Um 22.30 Uhr soll dann eine Christmette in der Kirche gefeiert werden. So die aktuelle Planung, die natürlich noch, abhängig von der weiteren Corona-Entwicklung, Änderungen unterworfen sein kann. Darüberhinaus werden die Gottesdienste in der Christuskirche mit Ton und Bild in das neue Gemeindehaus übertragen. Den Besuchern stehen bei Einhaltung der Sicherheitsregeln in der Kirche, die ansonsten über 600 Besucher fasst, etwa 60 Sitzplätze zur Verfügung, im Gemeindehaus kommen noch 32 hinzu. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich. 

    Übertragungen im Internet

    Wer aktuell gar keine öffentlichen Veranstaltungen besuchen möchte, für den besteht die Möglichkeit, Gottesdienste im Internet zu verfolgen. Ab dem ersten Advent werden in der Bad Neustädter Stadtpfarrkirche jeden Sonntag um 18 Uhr Live-Streams angeboten. Auch der Heilig-Abend-Gottesdienst um 20 Uhr wird im Internet live übertragen. Der Link dazu ist auf der Homepage www.katholisch-nes.de zu finden. Ähnliches beabsichtigt die evangelische Gemeinde in Bad Neustadt. Sowohl ein Krabbelgottesdienst als auch ein Vespergottesdienst mit Pfarrer Büttner werden ein bis zwei Tage vor Weihnachten in der Christuskirche aufgenommen und können dann an Heiligabend auf dem You-Tube-Kanal "Dekanatsjugend Bad Neustadt" aufgerufen werden.  

    In der St. Kilian-Kirche in  Mellrichstadt ist für dieses Jahr keine Christmette vorgesehen. Die Pfarrgemeinde plant dafür eine Kinderkrippenfeier für Familien am Großenberg.
    In der St. Kilian-Kirche in  Mellrichstadt ist für dieses Jahr keine Christmette vorgesehen. Die Pfarrgemeinde plant dafür eine Kinderkrippenfeier für Familien am Großenberg. Foto: Simone Stock

    Auch in der Pfarreiengemeinschaft Franziska Streitel laufen Vorbereitungen für etliche Gottesdienste im Freien, informiert Gabriele Gith. Für Mellrichstadt ist an Heiligabend keine Christmette vorgesehen, sondern eine Kinderkrippenfeier für Familien um 15.30 Uhr am Großenberg. Außerdem laufen vorsichtige, vom Infektionsgeschehen abhängige, Planungen für eine ökumenische Andacht (17 Uhr). Der Ort steht noch nicht fest. Ansonsten sollen in der Pfarreiengemeinschaft vorwiegend Wort-Gottes-Feiern mit vorhergehender Anmeldung abgehalten werden. Vereinzelt sind auch Christmetten angedacht. Noch sehr zurückhaltend plant Pfarrer Andreas Werner für die evangelische Gemeinde in Mellrichstadt. "Wir entscheiden von Woche zu Woche", sagt er. Vorstellbar für ihn seien derzeit nur Gottesdienste im Freien.

    In Richtung Freiluft-Veranstaltung gehen auch die Überlegungen derzeit in Bischofsheim. Dort  will man eventuell am Heiligen Abend ökumenische Gottesdienste am Marktplatz um 13.30, 15.30 und um 17.30 Uhr anbieten.

    Ein langes Weihnachtswochenende

    Erfreulich sei in diesem Jahr, heben die beiden Dekane Andreas Krefft und Matthias Büttner hervor, dass dem Heiligen Abend inklusive Sonntag noch drei Feiertage folgen. "Mir ist der Hinweis auf die weiteren Gottesdienste an den Weihnachtsfeiertagen und auch am Sonntag sehr wichtig", so Pfarrer Büttner, "so ist zu hoffen, dass alle Menschen, die einen Gottesdienst besuchen wollen, auch einen besuchen können". 

    Darüberhinaus sollen, so Krefft und Büttner, auch außerhalb der Gottesdienstzeiten die Kirchentüren offen stehen. Dies soll vor allem Familien die Möglichkeit geben, die Krippe und den Weihnachtsbaum zu betrachten und dabei inne zu halten. In der Christuskirche wartet zudem auf Kinder eine kleine Überraschung.

    Auch an kranke und ältere Menschen denken

    "Wir denken auch an kranke und ältere Menschen, die wir momentan nicht besuchen können", führt Pfarrer Krefft weiter aus. An diese will man sich mit einem aufmunternden Brief wenden. Auch sollen, wenn möglich, in der Woche vor Heiligabend in den Pflegeheimen Gottesdienste gefeiert werden. "Wir wollen für alle Menschen da sein." Das sieht auch Pfarrer Büttner so, der einen Weihnachtsbrief für alle Gemeindemitglieder ankündigt.

    "Es werden stille Weihnachten sein", meint Pfarrer Krefft. Aber wie es das bekannte Weihnachtslied zum Ausdruck bringe, sei die Heilige Nacht auch eine stille Nacht. "Auf der einen Seite wollen wir die frohe Botschaft weitergeben. Die Menschen brauchen jetzt das Gefühl, dass Gott ihnen nah ist. Auf der anderen Seite sorgen wir uns und tragen die Verantwortung, dass in unseren Kirchen nichts passiert", fasst er die derzeitige Lage zusammen.

    Ruhige und besinnliche Weihnachten

    Auch Pfarrer Büttner sagt: "Wir werden auf ruhige und besinnliche Art und Weise die Weihnachtsbotschaft den Menschen vortragen und uns bemühen, trotz allem Licht in die Welt zu bringen." Einen Moment werde er jedoch sehr vermissen, weiß er jetzt schon. Wenn zum Ende des Gottesdienstes die Lichter ausgehen, mehrere hundert Gläubige aufstehen und gemeinsam das "O du fröhliche" singen.

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