Sie lächelt. Junge Leute passieren den Eingangsbereich. Sie befestigt ihnen orangefarbene Bändchen am Armgelenk. Das macht sie gerne, denn Anja Seufert, Bürgermeisterin von Bastheim, freut sich. Schließlich kommt die Jugend aus dem Landkreis nach Reyersbach, einem Ortsteil von Bastheim. Dort will die junge Generation auf dem „sunshine“-Open-Air abfeiern, das zum vierten Mal das Sportgelände in eine Partyzone verwandelt.
Gerade legt dort DJ Vito Scaffa auf, seit 22 Uhr steht er auf der Bühne. Seine Beine bewegen sich im Beat, Vitos Kopf geht mit, ab und an öffnet er den Mund leicht, als wolle er den Beat pfeifen. Von Zeit zu Zeit dreht er an den Reglern des Mischpultes vor sich, setzt Kopfhörer auf, nimmt einen Schluck vom Spezi zu seiner Rechten. Vor der Bühne ist das Tanzfieber noch nicht ausgebrochen, nur vereinzelt wagen Feierlustige, sich der Musik hinzugeben. Der Großteil steht am Rand des Geländes – noch. Vito Scaffa mixt bis etwa halb eins. Er hat nämlich auch den Auftritt seines Kollegen „Stereology“ übernommen, der seinen Liveact aus gesundheitlichen Gründen abgesagt hatte.
Was bei dem jüngeren Partyvolk gut ankommt, wird klar, als nicht weit vor Mitternacht Jubel über das Gelände schallt: Der DJ interpretiert den Hit „Prayer in C (Robin Schulz Remix)“ von „Lilly Wood & The Prick and Robin Schulz“.
Vor der Bühne ist zu diesem Zeitpunkt kaum ein Durchkommen mehr. Insbesondere, wenn das Technik-Team Nebel Richtung Publikum losschickt und die Scheinwerfer hinter dem DJ wunderschön sichtbar werden, ist vor der Bühne achtzugeben: Kollisionsgefahr.
Mehrfacher Jubel ist um Mitternacht zu hören, als Vito Scaffa die Geburtstagskinder des neuen Tages durchsagt. Zeit, um mit Freunden anzustoßen. Die Möglichkeit dazu bietet zum Beispiel die Cocktailbar. Für Hungrige gibt es im Verpflegungszelt Snacks zur Stärkung. Mit Getränk oder Essbarem kann es wieder in die Menge gehen, der ab halb eins zwei Berliner mit unterfränkischen Wurzeln unter dem Namen „ben shelton b2b PHIP“ einheizen.
Für den Körper ist das ein kribbelndes Erlebnis: Denn die Oberschenkel zucken, obgleich sich der Rhythmus nicht verändert. Die Ohren hören wummernde Beats. Die Augen sehen mal gelb, mal blau, mal rot, was die Farbpalette gerade so hergibt. Und das alles geht so oder so ähnlich weiter, bis irgendwann in der Frühe die Lichter ausgehen und die Boxen verstummen.
Für die Nachtschwärmer ist nun Schluss, für das Organisationsteam des veranstaltenden Sportvereins geht die Arbeit nach einer Runde Schlaf weiter. Denn es muss abgebaut und Fazit gezogen werden. Ein positives Fazit, wie der Sportverein findet. Besonders das Wetter hat die Verantwortlichen gefreut, weil es nicht zu kalt war und vor allem nicht geregnet hat. „Das war klasse“, sagt Nadine Moret vom Veranstalter-Team, und fügt an: „Es waren genügend Leute da.“
Auf Facebook hatten im Vorfeld mehr als 700 junge Leute zugesagt. Zwischenfälle hat es laut Nadine Moret bei der diesjährigen Party nicht gegeben. „Wir haben auch beim Sanitätsdienst nachgefragt, es wurde nur ein Pflaster ausgegeben“, teilt sie am Tag danach auf Anfrage mit. Für die Veranstalter ist sicher: 2015 soll es wieder ein „sunshine“ in Reyersbach geben. Und Bürgermeisterin Anja Seufert will auch dann wieder am Einlass helfen. Für die Jugend im Besengau.