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MELLRICHSTADT/MEININGEN: Heiße Gefährte auf Hochglanz poliert

MELLRICHSTADT/MEININGEN

Heiße Gefährte auf Hochglanz poliert

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    Die Oldtimerfans auf dem Meininger Marktplatz staunen über den Zweitplatzierten bei den Vorkriegsautos, den Adler Phaeton von 1926.
    Die Oldtimerfans auf dem Meininger Marktplatz staunen über den Zweitplatzierten bei den Vorkriegsautos, den Adler Phaeton von 1926. Foto: Fotos: Federlein

    Auf etwa 100 schätzten Frank Wöhner und Norbert Büchner die Zahl der Fahrzeuge, die am Samstag bei schönstem Sonnenschein auf dem Meininger Marktplatz präsentiert wurden. Die Oldtimerfreunde „Classic-Land Südthüringen“ hatten zum dritten Oldtimertreffen eingeladen. Bürgermeister Fabian Giesder sprach schon von einer Tradition, die sich im Rahmen der Sommerkultur namens „Grasgrün“ etabliert hat.

    Zu diesem Titel passte das älteste ausgestellte Auto, der hellgrüne Renault NN aus dem Jahr 1925; ein offener Viersitzer, mit dem Hans-Wolfgang Reifgerste den Weg von Stockheim nach Meiningen angetreten hat. Ganze 17 PS treiben die vier Zylinder, aufgeteilt in einem Hubraum von 951 Kubikzentimetern, an die Hinterachse, wobei eine Spitze von 75 km/h erreicht werden kann.

    Einige Oldtimerfreunde aus Unterfranken hatten sich zu einem Gegenbesuch in Meiningen eingefunden. Viele der Südthüringer waren mit ihren interessanten Fahrzeugen drei Wochen zuvor beim Treffen in Stockheim dabei. Den ganzen Nachmittag über trafen Oldies ein. So unter anderem auch Udo Maly aus Wülfershausen, der seit wenigen Wochen einen Hudson 112 besitzt. Fachsimpeleien und Benzingespräche waren angesagt; und den Fahrzeug-Besatzungen wurde es nicht zuviel, die zahlreichen Fragen der Zuschauer zu beantworten.

    Heuer wurden erstmals Pokale vergeben. Keine leichte Aufgabe war die Bewertung aller Fahrzeuge für die drei Juroren: Oldtimerkenner Peter Federlein aus Mellrichstadt sowie aus Meiningen Tino Hencl und Ekkehard Köhler, seines Zeichens Dekra-Sachverständiger. Gesamteindruck, Lackierung, Originalität und Seltenheit waren die Punkte, die für die Platzierungen der Fahrzeuge ausschlaggebend waren.

    Den Pokal für den ersten Platz bei den Vorkriegsautos erhielt Gerhard Heß für den Simson Supra Typ A. 1932 wurde das prächtige Sport-Kabriolett mit einem 4,5-Liter Achtzylinder-Reihenmotor in Suhl produziert. Der zweite Platz ging an Gerhard Gröschel aus Zella-Mehlis für sein Adler Phaeton, Baujahr 1926, und der 15 PS starke Ihle BMW 3/15 von 1928 brachte Harry Just aus Suhl den dritten Platz ein.

    Bei den Nachkriegsautos gingen alle drei Pokale nach Unterfranken: Platz eins wurde einem Goggomobil T 300 aus Hofheim zuerkannt; über den zweiten Platz freute sich Wolfgang Holmer aus Schweinfurt, dessen Mercedes Benz 280 Coupé, ein sogenannter „Strich-Acht“, einen Pokal einbrachte, und für seinen NSU Ro 80 mit Zwei-Scheiben-Kreiskolbenmotor erhielt Dieter Huhnstock aus Bad Neustadt die Auszeichnung für den dritten Platz.

    Alfred Stolle aus Meiningen war stolz auf sein Motorrad, das als das schönste bewertet wurde. Die Horex Regina 350 von 1951 faszinierte Jury und Besucher unter anderem wegen der Zweifarben-Lackierung der Felgen und der Linierung. Das Zweitschönste war ein Simson-Fahrrad mit MAW-Hilfsmotor. Dieter Ruderisch aus Wichtshausen hat ähnlich wie Stolle die Felgen zweifarbig mit Linienrand lackiert. Und die zweizylindrige Adler MB 250 von Horst Arnoldt aus Melpers hat nach Punkten den dritten Platz bei den Zweirädern erreicht.

    Zwei Autos, einst in Diensten der Volkspolizei, haben auch in Meiningen gepunktet. Dabei hat der Wartburg 311, Baujahr 1960, von Matthias Tretropp aus Meiningen den ersten und der Barkas B 1000 von 1986, der dem Untermaßfelder Jürgen Göllner gehört, den dritten Platz erreicht. Dazwischen auf Platz zwei landete das IFA F8 Cabrio von 1957 des Suhlers Siefgfried Timm; im Gegensatz zur kunstlederbezogenen Holzkarosserie der Limousine war das F8 Cabrio komplett aus Blech gefertigt.

    Ein britisches Hillman Super-Minx Cabriolet, ein französisches Cabrio Renault Caravelle sowie eine Fiat-1100-Limousine haben bei den ausländischen Fahrzeugen gepunktet. Wobei der Pokal für den dritten Platz, den Fiat von Bernhard Schulz, auch nach Unterfranken, nämlich nach Hohenroth, ging.

    Die Organisatoren hoffen, dass Teilnehmer und Zuschauer sich diese Veranstaltung vormerken, denn, wie Frank Wöhner verspricht: „Im nächsten Jahr sind wir wieder hier.“

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