Dermbach (CKa) Mehr als 2500 Besucher zählte die erste Rhöner Holzmesse, die jetzt im Dermbacher Gewerbegebiet veranstaltet wurde. Vor allem das Heizen mit dem nachwachsenden Rohstoff stand dabei im Mittelpunkt des Interesses.
"Für uns ist das Thema Holz durchaus aktuell. Wir wollen demnächst bauen und informieren uns über alternative Möglichkeiten", sagt ein junges Paar aus Thüringen. Sie interessieren sich dabei nicht nur für die Holzheizung, sondern auch für veredelte Produkte wie Möbel und Baustoffe.
Ihr Haus soll nämlich ein Öko-Haus werden, "und da wird Holz für uns eine ganz enorme Bedeutung haben". Die erste Rhöner Holzmesse, meinen sie, zeige sehr anschaulich, welcher Wert eigentlich im Holz steckt.
Diese Meinung vertreten auch andere Messebesucher. "Momentan ist es für uns noch zu teuer, unsere Heizung auf Holz umzustellen. Aber ich bin froh, dass es diese Messe gibt, denn da kann man sich genau über Vor- und Nachteile einer Holzheizung informieren", sagt ein Mann. Seine schon etwas ältere Heizung läuft mit Erdgas - aber in Anbetracht der gegenwärtigen Preise, die in Zukunft wohl kaum sinken werden, sei ein einheimischer alternativer Brennstoff natürlich interessant.
Auch die Aussteller aus Thüringen, Hessen und Bayern begrüßen das Projekt der ersten Rhöner Holzmesse, dass die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Rhön ins Rollen gebracht hat. Die Technologie-, Gründungs- und Fördergesellschaft (TGF) Schmalkalden-Dermbach hatte die Idee schnell aufgegriffen. "Unser Ziel ist es, dass diese Messe fortgeführt und auch in Hessen und Bayern veranstaltet wird", sagt Roswitha Lincke, die TGF-Geschäftsführerin.
Ihr ist es gemeinsam mit ihren Mitarbeitern und mit Unterstützung der ARGE Rhön gelungen, die Waldwirtschaft, die Sägewerke, Kaminofenbauer, Pelletshersteller, Holzheizofenbauer, Spaltmaschinenbauer und das weiterverarbeitende Gewerbe an einen Tisch zu bringen. Sie alle waren gestern im Dermbacher Gewerbegebiet vertreten und werden sich in Zukunft am Unternehmensnetzwerk Holz beteiligen, das zwischen der thüringischen, hessischen und bayerischen Rhön entstehen soll.
Bis jetzt, gibt Roswitha Lincke Auskunft, haben bereits 50 Firmen aus den drei Bundesländern ihr Interesse bekundet, an diesem neuartigen Unternehmensnetzwerk mitzuarbeiten.
Keiner der Aussteller - sei es nun Gerold Pfaff aus Dermbach mit seinem mobilen Sägewerk, die Vertreter der regionalen Waldwirtschaft oder die einzelnen Heizungsbauer aus allen Teilen der Rhön - konnte sich gestern über mangelndes Besucherinteresse beklagen. "Den ganzen Tag über kommen die Leute, fragen uns und nehmen sich Prospekte mit nach Hause", meint etwa auch Andrè Stellmann von der Firma Paltian-Treppenbau im bayerischen Motten.
Das Unternehmen stellt Holztreppen in Kombination mit Edelstahl und Glas her. Rund 70 Prozent von ihnen sind aus Buche und europäischer Ahorn - der davon überwiegende Anteil stammt direkt aus der Region. "Der Rohstoff Holz wird gerade in der Rhön an Bedeutung gewinnen", unterstreicht der Firmenmitarbeiter. Bei der nächsten Rhöner Holzmesse "sind wir wieder mit dabei", hebt er hervor.