Im ersten Stock des Infozentrums „Haus der Schwarzen Berge“ in Oberbach stellt Herbert Schneider zurzeit einen Querschnitt seiner Gemälde aus. Die Landschaft der Rhön ist das Thema des 1950 im Bischofsheimer Ortsteil Haselbach geborenen Malers, der noch heute dort am Fuß des Kreuzbergs lebt.
„Ich male naturalistisch, das liegt mir“, sagt Schneider über seine Bilder. „Ich will das wiedergeben, was mir gefällt und was mich beeindruckt.“ Dazu gehören vor allem Naturstimmungen in seinen neueren Arbeiten: eine Gruppe von silbergrauen Buchenstämmen oder eine einzelne Kiefer im Moor zum Beispiel. Einige Bilder zeigen den Kreuzberg, die Klosterkirche oder das Kloster-Ensemble. Eines seiner Kreuzbergbilder, das in dieser dunklen Jahreszeit beim Betrachten sofort Lust auf warme strahlende Sommertage weckt, zeigt eine lichtüberflutete Rhönlandschaft, die jedem Einheimischen, aber auch jedem Fremden das Herz aufgehen lässt.
Schneider hat aber ebenso ruhige Stimmungsbilder gestaltet, wie sie jeder Rhönwanderer kennt – in zurückhaltenden gedämpften Farben, wie sie in der Rhön auch im Sommer immer wieder anzutreffen sind.
Schneider arbeitet in unterschiedlichen Techniken – Zeichnungen mit Kohle oder Stiften, Gemälde in Aquarell, Öl oder Acryl. Eine bevorzugte Technik habe er nicht, sagt er. „Ich lasse mich vom Motiv inspirieren – danach wähle ich Farben und Maltechnik“, erklärt der Maler. „Nach wie vor fasziniert mich die Rhöner Landschaft“, bekennt Schneider. Motive sind für ihn daher überall in der Region zu finden. Ein anderes ihm wichtiges Thema sind alte Gebäude, Gehöfte oder Ortsansichten. Bedauerlich findet er, dass viele alte Ortskerne nur noch wenig alte, typisch Rhöner Bausubstanz aufweisen. „Es ist oft nur noch die Kirche, vielleicht mit Pfarrhaus, die ein schönes Motiv abgeben“, so Schneider. Mit dem Malen begonnen hat er nach eigener Auskunft in den 70er Jahren, auch wenn er schon als Kind gerne malte. „Zuerst habe ich einfach nur kopiert – Van Gogh, die Impressionisten.“ Intensiv setzte er sich in dieser Zeit mit Maltechnik auseinander, bis ein bekannter Maler ihm riet, anzufangen, eigene Bilder zu malen. Mitte der 80er Jahre begann Schneider, Altes, typisch Rhönerisches festzuhalten. Vieles war nur noch auf alten Fotos zu finden. Intensiv beschäftigt hat er sich damals mit Darstellungen der Orte auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken, die das Militär zerstörte und von denen nur noch wenige Reste zeugen.
Einige Exponate aus dieser Zeit sind in der Ausstellung in Oberbach zu sehen. Außerdem stellt Schneider einige Ansichten aus Oberbach und seiner näheren Umgebung vor.
Die Ausstellung der Rhön-Bilder Hans Schneiders ist im Haus der Schwarzen Berge in Oberbach bis Mitte Januar zu sehen, Dienstag bis Samstag von 10 bis 16 Uhr, Sonntag, bis 17 Uhr.