Wenn Pfarrer i. R. Helmfried Heininger, der lange in Großbardorf wirkte und dort auch kürzlich sein Goldenes Priesterjubiläum feierte (wir berichteten), dann denkt er in erster Linie an arme und sozialschwache Menschen. Daher macht er sich in Entwicklungsländern für bestimmte Kinder- und Jugendhilfsprojekte stark. Dass der Priester die von Gratulanten erhaltenen Geldspenden anlässlich seines Jubiläums Kinder- und Jugendhilfsprojekten sowie Pfarrgemeinden in der Diözese zufließen lässt, ist eine außergewöhnliche Maßnahme.
Der beliebte Seelsorger, von 1968 bis 1978 im Grabfeld und als Ruhestandspriester in Schmerlenbach, verzichtete im Rahmen der Feierlichkeiten auf persönliche Geschenke und nahm stattdessen Geldspenden für einen guten Zweck entgegen. Die stolze Bilanz: sage und schreibe 11 520 Euro.
Wohin gehen die Beträge? Die größte Summe aus dem überdimensionalen Sparschwein erhalten mit je 2000 Euro Kinder und Jugendliche im Slum Kibera in Nairobi und Jugendliche in Litembo/Tansania – hier für eine geplante Krankenpflegeschule. Auf mehr als 1000 Euro darf sich der Nachwuchs in den Favelas und in der Hafenschule von Rio in Brasilien freuen, 1000 Euro gehen an die Friedensarbeiter im „Zelt der Völker“ in Bethlehem. Zur Verbesserung ihrer Lebensqualität unterstützt Heininger darüber hinaus noch andere Hilfsprojekte notleidender Menschen in Süd- und Ostafrika.
Auch die Unterfranken können sich auf den einen oder anderen Euro freuen. So erhalten ein Kindergarten in Hösbach, Behinderte in der Lebenshilfe Schmerlenbach und verschiedene Pfarrgemeinden in der Diözese teils beachtliche Beträge.
Bereits zu seinem 75. Geburtstag vor zwei Jahren hatte Heininger auf Geschenke verzichtet und lieber Geldspenden für die weltweite Kinder- und Jugendhilfe entgegengenommen. Damals erhielt er von seinen Gratulanten zusammen 7600 Euro, die er an Sozialschwache und an Hilfsprojekte verteilte.
Die Pfarrgemeinde Großbardorf, in der Helmfried Heininger im Jahr 2000 zum Ehrenbürger ernannt wurde, erhielt 400 Euro aus dem Priesterjubiläumsspendentopf. Bereits zu seinem 75. Geburtstag hatte Heininger Großbardorf finanziell bei der Renovierung des Baldachins, eines tragbaren Himmels, unterstützt.
Nach den Feierlichkeiten zu seinem Goldenen Priesterjubiläum sagt er: „Das Gedächtnis des Herzens heißt Dankbarkeit“. Der Seelsorger dankt daher allen Spendern mit einem „herzlichen Vergelt's Gott“.