"Flucht in die Karibik" ist das Motto der Faschingssession beim Verein Frohsinn in Waltershausen. Bei der ersten Prunksitzung am Samstag schlug der Humor dann auch hohe Wellen. Durchs kurzweilige Programm im vollbesetzten Gästehaus führten Alexandra Barthelmes und Holger Pecat.
Drei eigene Garden und ein Männerballett, das ist eine beachtliche Bilanz für einen relativ kleinen Ort. Die Kindergarde durfte gleich mit ihrem Gardetanz den Reigen der Darbietungen eröffnen, dann brachte der schmuddelige "Aushilfskellner", Wolfgang Düringer, bekannt durch Fastnacht in Franken, nicht nur eine Suppe mit, sondern auch seine Erfahrungen beim Servieren und in den Küchen, wo es blonde Azubinen gibt, die Googelhupf mit zwei Os schreiben.
Ressourceneinsparung
Gern gesehene Gäste sind die "Essfelder" (Sebastian Fell, Benedikt Rückert und Tobias Katzenberger), die als Müllmänner nach der Demo von "Freidai for Fjutscher" und den "grünen Holzbesteckschnitzern" aufräumten. Tolle Ideen für die Ressourceneinsparung haben sie: Durch eine Tangatrageverordnung könnte man viel Stoff sparen. Der Traum vom Lottogewinn ist geplatzt und die Drei überlegten, ob Feinripp-Unterwäsche als Luftpartikelfilter beim Menschen einsetzbar ist.

Im Salon "Einfach schön" trafen sich die Golden Girls aus Saal (Anita Förster, Leane Schön, Rosi Seehaus und Eva Ebner), um ihre "Altbauten" sanieren zu lassen. Sie brauchen alle Konservierungsstoffe, die sie kriegen können, stellte die Kosmetikerin fest. Die Drei schwören auf Butter und Schokolade – die glätten die Haut von innen. Die Frohsinnchen (Madeleine, Lucie und Fabienne Köhler) betrachteten in ihrer Eventagentur das Leben auf ihre Weise. Sie wissen, dass USB der Nachbarstaat von USA und Arbeiten ein Tunwort ist. Sie bieten Kokain-Schnupperkurse an und können an den Gesichtern ablesen, wer ein gelungenes Wochenende hinter sich hat: Wer am Montag noch gut aussieht, zählt nicht dazu.
Ehrung
Ein offizieller Teil wurde ins Programm eingeschoben, Klaus Mültner, Beirat des Fastnachtsverbands Franken und zuständig für Unterfranken, hatte den Bezirkspräsidenten Tobias Brand und den Ordenskanzler Norbert Schober mitgebracht. Mit seiner Bemerkung "In Walterhausen ist das beste Publikum der Rhön" erntete der Bezirkspräsident nur verhaltenen Applaus. Moderator Holger Pecat klärte schnell auf: Waltershausen liegt im Grabfeld. Geehrt wurden für ihre jahrelange Tätigkeit im Hintergrund für den Verein und während der Prunksitzungen Elke Mania und Karin Kneuer, Susanne Müller und Denise Söder. Sie erhielten den Verbandsorden 2020.

Als musikalischer Gast kam Kosmas Fischer, der mit Gitarrenbegleitung umgedichtete Lieder präsentierte und sich bei Original-Schnulzen fast übergeben musste. Wenn man beim Aufwachen die Disko-Queen, die man abgeschleppt hat, nicht mehr erkennt, liegt das am Schminken, klärte er die Männer auf. Die Frauen besänftigte er am Ende wieder mit seinem Bekenntnis: "Ich wär‘ gern Frauenheld in Waltershausen."
Urlaubsgefühle
Im Urlaub waren "Black & Blond am Strand", zogen über das UFO her (Unheimlich faules Objekt) und über die Handy-Generation, die man nicht im Wald aussetzen kann, weil sie direkt nach Hause fände. Besonderes Lob galt hier Jessica Güth, die kurzfristig für die erkrankte Iris Köhler eingesprungen war und den Sketch mit Angela Zoch durchzog. Werner Fell aus Brennhausen war die letzte Bütt des Abends, er erzählte von den Hindernissen bei seinem 70. Geburtstag, bei dem der Hochzeitsanzug gar nicht mehr passen wollte.
Jutta Leonhard vom "Duo Vielfalt" überraschte mit einem Soloauftritt als beschwipste Tina Turner. Was fürs Auge waren die Gardetänze der Großen Garde und der Showtanz der Kinder- und Jugendgarde, die in die Unterwasserwelt entführten. Beim Showtanz der GroKaGe aus Großeibstadt drehte sich alles um Schuhe von Schuhlando und die Tanzgruppe aus Höchheim zeigte ihr Können mit dem Showtanz "Mrs. Music und Mr. Dance". Das Frohsinn-Männerballett erfreute mit lustigem Wasserballett und einem lebenden Surfbrett. Am Ende waren die große und die Mittlere Garde mit ihrem Matrosen-Showtanz der letzte Höhepunkt des Abends, denn die MS-Frohsinn musste die Karibischen Gewässer nach einem großen Finale wieder verlassen.


