Der Klimawandel macht vor dem Gemeindewald in Hollstadt nicht halt. Der Wald verändert sich rasant, allein schon wegen des hohen Einschlags bezüglich der Fichten. Die können sich dem Ansturm des Borkenkäfers kaum noch erwehren und werden jährlich in großen Mengen entnommen. Der Gemeinderat hat nun den Jahresbetriebsplan 2022 für den Gemeindewald verabschiedet.
"Wie in zahlreichen benachbarten Gemeinden auch", betonte Revierförster Andreas Henig, "hat die Fichte im Gemeindewald kaum noch eine Zukunft." Im Rahmen von drei Rodungen im vergangenen Jahr wurden große Mengen Fichtenholz aus dem Gemeindewald entfernt. Hinzu kamen rund 1.200 Festmeter Pappelholz. Die Einschläge dieser beiden Holzarten werden auch in diesem Jahr fortgeführt.
Mietvertrag für Mobilfunkmast-Standort wird verlängert
Durchforstungen sind am "Donnerloch" vorgesehen, in der "Ebene" auch Neuanpflanzungen. Wenn Pflanzen verfügbar sind. Aufgrund der hohen Nachfrage ist das gar nicht so sicher. "Durch die große Zahl an Einschlägen ist der Pflanzenbedarf überall riesengroß", sagte Henig. In finanzieller Hinsicht soll der Gemeindewald in diesem Jahr eine schwarze Null schreiben.
Um die innerörtlichen rund 500 Bäume wird sich in den kommenden fünf Jahren erneut die Firma Jacob aus Fladungen kümmern. Die Auftragsverlängerung in Sachen Baumpflege kostet jährlich 1.600 Euro, die Bäume werden alle zwei Jahre unter Sicherheitsaspekten überprüft.
Zwei weitere Parkbuchten für Junkershausen
Für die nächsten 30 Jahre möchte die Gemeinde den Mietvertrag für den Standort eines Mobilfunkmastes unweit der Autobahn A71 in der Nähe von Rödelmaier verlängern. Monatlich bedeutet dies Einnahmen in Höhe von 500 Euro. Gemeinderat Gerhard Zwierlein fragte ob der langen Zeitspanne, nach einer Wertsicherungsklausel im Vertrag. Da seine Frage nicht vollumfassend beantwortet werden konnte, gab es drei Gegenstimmen gegen den Abschluss eines erneuten Mietvertrags.
Kein Problem hatte der Gemeinderat aber mit der Annahme von insgesamt 13 Spenden in einer Gesamthöhe von 1.739,20 Euro im Jahr 2021. Aus der nichtöffentlichen Sitzung im Monat März gab Bürgermeister Georg Menninger bekannt, dass die Hildburghäuser Baugesellschaft mbH die in Kürze anstehende Straßensanierung in Junkershausen ausführen wird. Unweit des Eierhäusles der Familie May werden zudem zwei weitere Parkbuchten in die Planungen eingefügt.
Feuerwehrhaus und Dorfladen sollen klimafreundlich beheizt werden
Vier Bauanträgen stimmte der Gemeinderat ebenfalls zu beziehungsweise stellte das gemeindliche Einvernehmen in Aussicht: So spricht nach kurzer Diskussion im Gemeinderat nichts gegen den Bau eines Wohnhauses mit Einliegerwohnung und Doppelgarage in der Riedstraße. Gegen einen Garagenumbau sowie gegen eine Fassadenänderung, beides Bauvorhaben in der Dr.-Philipp-Braun-Straße, spricht ebenfalls nichts.
Wohlwollend nahm der Gemeinderat darüber hinaus zur Kenntnis, dass dem geplanten Bau einer Tagespflegeeinrichtung in der Brunnenstraße eine Holzhackschnitzelheizanlage mit Fernwärmeversorgung für die Nachbarschaft beiseite gestellt werden soll.
Mehrfach hatte sich der Gemeinderat bereits über eine mögliche Frostsicherung im Feuerwehrhaus Wargolshausen unterhalten. Jetzt präsentierte Klimaschutzbeauftragter Jürgen Gruß eine von fossilen Brennstoffen befreite Lösung mittels Wärmepumpe. Eine solche könnte auch in den Dorfladen Wargolshausen eingebaut werden. Die Planungen werden jetzt konkretisiert und die Wärmepumpen angeschafft.