Mit Informationen über die Leistungen der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Fränkische Rhön und Grabfeld durch Ute Kerschbaum, begann die Stadtratssitzung am Donnerstag. Seit 2008 steht die FBG mit Sitz in Bad Neustadt den Gemeinden, Körperschaften und Wald-Privateigentümern zur Verfügung, vermarktet das Holz und übernimmt teilweise die Betreuung von Waldparzellen. In Bad Königshofen wird der Stadtwald betreut von einem Beauftragten des Amtes für Ernährung. Landwirtschaft und Forsten, Herbert Geßner, die Holzvermarktung liegt in den Händen der FBG.
Inzwischen sind 34 Gemeinden aus dem Einzugsgebiet mit rund 13 000 Hektar Wald sowie Privatwaldbesitzer und Körperschaften mit 5400 Hektar in der FBG. Die Menge des zu vermarktenden Holzes unterliegt starken Schwankungen, denn es gibt manchmal zusätzlich Sturmholz und Käferholz. Wie Kerschbaum berichtete, wurden 2008 31 018 Festmeter Holz vermarktet, 2009 waren es 35 834 fm, letzteres bedeutete einen Umsatz von 1,8 Millionen Euro.
Einige Bauanträge standen auf der Tagesordnung. James Eschenbach plant den Bau von Garagen und einen Raum für erlegtes Wild. Dafür erhielt er vom Stadtrat die Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplans Nord hinsichtlich der Baugrenze und der festgesetzten privaten Grünfläche. Die Firma Zeltbau Eschenbach beantragt die Genehmigung für eine Lagerfläche auf den Grundstücken am Hohen Markstein. Die im Gewerbegebiet, ebenfalls innerhalb des Bebauungsplans Nord liegenden Grundstücke werden teilweise versiegelt, das anfallende Regenwasser soll versicken oder in den Vorfluter eingeleitet werden. Für das gesamte Gelände der Firma soll der Bauherr einen Entwässerungsplan vorlegen, was für Februar 2011 zugesagt wurde. Für das Bauvorhaben wurde hinsichtlich der privaten Grünflächen und der Bebauungsgrenze eine Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplanes erteilt.
Werbeanlagen genehmigt
Informiert wurde über die Genehmigung der Werbeanlage für einen Discounter an der Industriestraße, beantragt von der Admira Handels- und Gewerbebau GmbH und über den Umbau eines ehemaligen Baufachmarktes zu einem Fitness-Studio. Das gemeindliche Einvernehmen wurde erteilt für die Werbeanlagen am Objekt Pizza-Maus (Euro Döner) und Hot Cash. Der Vorschlag entspreche der Gestaltungssatzung, hieß es. Der Bebauungsplan „Am Rennweg“ wird geändert, beschloss der Stadtrat, um ein Grundstück als Tauschgrundstück für die Stadt einsetzen zu können. Der zukünftige Besitzer hat außerdem beantragt, die Bebauungsfenster zu erweitern, dem wurde zugestimmt.
Die bereits ausführlich diskutierte neue Gebührensatzung für Friedhöfe wurde während der Sitzung beschlossen. Trotz der neuen Benutzungsgebühren könne ein Friedhof nicht kostendeckend arbeiten, erläuterte Wolfgang Dippert von der Stadtverwaltung. Derzeit erreiche man rund 85 Prozent Deckung. In Zukunft könne man über eine einheitliche Gebührenordnung für Stadt und Stadtteile nachdenken, so Dippert.
Auf Funklösung verwiesen
Informationen über die Breitbandversorgung im Landkreis per Glasfaser gab Bürgermeister Thomas Helbling. Er berichtete von dem Beschluss, dass alle Kommunen, die auf diese Art versorgt werden, einen Eigenanteil in Höhe von 20 000 Euro einbringen sollen. Da die Stadtteile Eyershausen und Untereßfeld betroffen sind, bewilligte der Stadtrat die erforderliche Summen und beauftragte den Landkreis Rhön-Grabfeld mit dem Abschluss des Vertrags mit der Telekom. Wie Helbling berichtete, habe er mit Vertretern der Telekom Kontakt aufgenommen und über die schlecht versorgten Stadtteile Aub und Althausen sowie den Sambachshof gesprochen. Die Versorgung dieser Orte sei wirtschaftlich nicht zu leisten, sie werden auf die Funklösung verwiesen, so der Bürgermeister.
Unter „Bekanntgabe nichtöffentlicher Entscheidungen“ informierte Helbling über den geplanten Verkauf von zwei städtischen Häusern in der Schlundstraße. Es liege bereits eine Anfrage eines Privatmannes vor, weitere Interessenten seien willkommen.
Informiert wurde noch einmal über den Versuch, die Pläne der Merkershäuser Kirche von Balthasar Neumann für die Kirche in Merkershausen zu ersteigern (wir berichteten). Bis 17 000 Euro sei der Landrat mitgegangen, aber ein privater Sammler bot mehr als 20 000 Euro, das war zu viel, obwohl der Bezirk und die Stadt sich auch an den Kosten beteiligt hätten. Landrat Habermann will versuchen, eine Kopie von den Plänen zu bekommen. Gefragt wurde, warum diese Pläne aus den Kirchenarchiven in Würzburg verschwinden und auf dem Markt auftauchen konnten. In den Kriegswirren sei einiges entwendet oder ausgeliehen und nicht zurückgegeben worden, berichtete Helbling. Man habe allerdings heute keine Chance mehr, den rechtmäßigen Eigentümer feststellen zu lassen.
Angesprochen wurden am Ende der Sitzung das fehlende Schild „Achtung Kinder“ am Kindergarten, der aufspritzende Matsch durch zu schnell fahrende Autos, die Forderung nach Tempo 30 im ganzen Stadtgebiet und die Versetzung des Ortsschildes auf der Aubstädter Straße stadtauswärts, um die Geschwindigkeit der Fahrzeuge zu drosseln.