Nicht ganz so viele Kinder wie sonst bei Vorlesungen im Bildhäuser Hof waren zur Exkursion zum Hof von Roswitha und Klaus Hesselbach gekommen. Moderne Landwirtschaft exemplarisch kennenlernen, das stand auf dem Programm, das die Volkshochschule in Zusammenarbeit mit Stadträtin Petra Bieber an den Anfang des zweiten Semesters der Kinder-Uni stellte. Und die Hesselbachs hatten sich alle Mühe gegeben, die rund 65 Jungstudenten bei Laune zu halten.
Zunächst erläuterte Josef Hesselbach, wie Landwirtschaft noch vor einem halben Jahrhundert betrieben wurde. Im Falle seiner Familie in der Enggasse, die ihren Namen durchaus zu Recht trug. 1958 siedelte die Familie an den Ortsrand von Unsleben aus, wo sie heute noch ihr Domizil hat. Mit Handarbeit auf Knien bei der Kartoffelernte hat der heutige Betrieb nicht mehr viel gemein. Neben der Bullenmast arbeitet der Familienbetrieb vornehmlich als Lohnunternehmen.
Strohballenpressen, Eggen, Pflüge, Gruber, all das schauten sich die Kinder bei der Exkursion mit Klaus Hesselbach zu gerne an. Im nahen Bullenmaststall wurde es derweil etwas unruhig. Die Tiere hatten nämlich am Samstagvormittag noch nichts zu fressen bekommen. Damit ihre Besucher was zu staunen hatten, hatte Klaus Hesselbach mit der Fütterung gewartet und fuhr dann mit dem Schlepper durch den Stall, um aus dem Hänger das Futter unter den Blicken der Kinder in die Tröge zu verteilen. Und schon war Ruhe im Stall.
Nach einer Stärkung begaben sich die Studenten dann zur Biogasanlage am anderen Ortsende. Dort erklärte Agrokraft-Gründungsmitglied Thomas Balling, dass auch eine Biogasanlage ständig Hunger hat. Und aus den nahen Silos im Laufe eines Jahres rund 15 000 Kubikmeter Grünzeug futtern und vergären möchte. Daraus entsteht dann Biogas, das in einem Blockheizkraftwerk verfeuert und in Strom und Wärme umgewandelt wird. Im Falle der Unslebener Biogasanlage würde diese Energie locker für das ganze Dorf reichen. Wenn alle an die Anlage angeschlossen wären.
Am 16. Mai geht es wieder zurück in den Bildhäuser Hof. Dann erklärt Armin Meisner-Then die Körpersprache.