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"Ich war total überrascht"

Bad Neustadt

"Ich war total überrascht"

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    Ganz recht ist ihr der Trubel um ihre Person nicht. Inge Müller ist das alles etwas peinlich: "Das ist nicht mein Ding. Ich bin froh, wenn es vorbei ist", erklärt sie einige Tage vor der Verleihung des Bundes-Verdienstordens. Gefreut hat sie sich aber doch, als sie einen Brief vom Bundespräsidenten Horst Köhler bekommen hat. "Ich war total überrascht. Erst im Nachhinein habe ich erfahren, dass mich meine beiden Schwestern dafür vorgeschlagen haben", erzählt sie.

    Zu der Verleihung des Verdienstordens am Freitag in Würzburg ist sie zusammen mit ihrem Mann Helmut und ihrem Sohn Detlef gefahren. Detlef Müller leidet seit seinem zehnten Lebensjahr an einer Muskelerkrankung. Mit 16 Jahren erhielt er einen Rollstuhl. Jetzt ist er 37 Jahre alt. Er hat Betriebswirtschaft studiert und sieben Jahre lang in einer Altenstiftung gearbeitet. Doch vor vier Jahren bekam er eine Lungenentzündung, die falsch behandelt wurde. Ein Luftröhrenschnitt rettete ihm das Lebens, doch seitdem braucht er ein Beatmungsgerät.

    Inge Müller kümmert sich seit Jahren um ihren Sohn: Sie schließt ihn an das Beatmungsgerät an, wechselt die Kanüle und hilft ihm bei allen Verrichtungen des täglichen Lebens. Dadurch ermöglicht sie ihm ein Leben in der gewohnten Umgebung.

    Als ihre Schwiegermutter und deren Lebensgefährte vor einigen Jahren Pflege benötigten, kümmerte sich Inge Müller auch um die beiden. "Das ist doch selbstverständlich", sagt sie. Schließlich hätten sich Oma und Opa auch jahrelang um Detlef gekümmert.

    Fast 39 Jahre lang hat Inge Müller bei der Firma Siemens in Bad Neustadt gearbeitet. Doch als die Mitglieder ihrer Familie verstärkt auf ihre Hilfe angewiesen waren, hat sie aufgehört in der Firma zu arbeiten: "Ich habe es nie bereut und würde es wieder machen", erklärt sie.

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