Größer, übersichtlicher und moderner eingerichtet als die Filialen am Hohen Markstein sind die Geschäfte von Norma und Logo im neuen Versorgungszentrum in der Industriestraße und es gibt sogar etwas ganz Neues: Beim Einkauf im neuen Drive-In-Café der Bäckerei Peter Schmitt ist es nicht mehr notwendig, aus dem Wagen zu steigen.
Das ganze funktioniert genauso wie bei vielen Mc-Donalds-Restaurants: Der Kunde fährt vor und lässt die Seitenscheibe seines Autos herunter. Dann äußert er durch ein ebenfalls geöffnetes Fenster des Cafés seine Wünsche, nimmt die Ware entgegen und fährt nach dem Bezahlen wieder davon.
Etwas Neues bieten
Damit bei dieser Form des Einkaufs weder Kunde noch Personal bei Regen nass werden, ist der Vorfahrbereich überdacht. „Wir wollten unseren Kunden in Bad Königshofen einfach etwas Neues bieten“, nennt Juniorchef Johannes Schmitt den Grund für den Service, der auch für ihn und seine Mitarbeiterinnen eine Innovation darstelle. „Es ist das erste Drive-In-Café, das wir eröffnen“, meint er. Deshalb könne man auch noch nicht sagen, wie es angenommen wird. Stolz ist Schmitt auf den Zuwachs an Personal, der mit der Neueröffnung der Filiale verbunden war. „Wir haben in Bad Königshofen zehn neue Arbeitsplätze geschaffen.“
Auf dem 12 500 Quadratmeter großen Grundstück des früheren Opel-Autohauses eröffneten am 6. Dezember neben der in Bad Kissingen firmierenden Bäckerei Schmitt, deren Backshop im Rewe-Markt geöffnet bleibt, auch Norma und Logo eine neue Filiale. Während Logo sein Geschäft am Hohen Markstein geöffnet halten wird, schloss Norma dort mit dem Umzug seinen Markt.
Das macht auch Schlecker so. Die für diesen Freitag, 17. Dezember, geplante Neueröffnung des neuen Marktes in der Industriestraße bedeutet das Aus für die Drogerie-Filiale am Hohen Markstein. Im neuen Markt, der deutlich größer ist als der alte, werden zunächst drei Mitarbeiterinnen beschäftigt sein, wie am Donnerstag von einer dort Beschäftigten zu erfahren war. Eine Verkäuferin aus dem geschlossenen Markt ist allerdings nicht darunter. „Es war von der Geschäftsleitung nicht gewollt, dass diese Frauen im neuen Schlecker-Markt weiter arbeiten“, so Ursula Bieber, Schlecker-Betriebsratsvorsitzende im Bezirk Hammelburg, am Mittwoch auf die Frage, warum die zum Teil langjährig Beschäftigten nicht in Bad Königshofen weiter arbeiten dürfen. Nach ihrem Kenntnisstand werde lediglich eine Mitarbeiterin künftig weiter für das Unternehmen arbeiten und im Bezirk als Springerin eingesetzt.
Nicht mehr für Schlecker tätig
Die anderen drei Frauen, die gerne in Bad Königshofen weiter gearbeitet hätten, seien künftig nicht mehr für Schlecker tätig. Sie hätten zwar auf Weiterbeschäftigung klagen können, letztendlich aber resigniert und die gegen sie ausgesprochenen Kündigungen gegen eine Abfindung akzeptiert.
Über die konkreten Gründe, warum man die gekündigten Mitarbeiterinnen nicht mehr weiter beschäftigen wollte, hält sich Schlecker bedeckt. „Kein Kommentar“ war die einzige Aussage, die Bezirksleiterin Marion Miltenberger am Mittwoch auf telefonische Nachfrage zu entlocken war.