Ihrer Aufgabe als kompetente Nahversorger vor Ort werden die Dorfläden in der Region in jeder Hinsicht gerecht. Dies gilt auch für die Einrichtungen in Großbardorf und Oberlauringen. Doch nicht nur im Lebensmittelverkauf im Ort sehen sie ihre Aufgabe. Dorfläden bieten die Möglichkeit zu sozialen Kontakten, als Nachrichtenbörse oder auch mal für einen kleinen Tratsch. In Zeiten der Corona-Krise ist dies, wie überall, natürlich nicht mehr möglich.
Edith Vogel aus Kleineibstadt führt mit ihren Angestellten schon seit fünf Jahren den Igros-Dorfladen in Großbardorf, Bernd Luff aus Großeibstadt kann gar schon auf eine 15-jährige Dorfladen-Zeit in Oberlauringen zurückblicken. „Das Wichtigste ist, dass der Dorfladen im Ort von der Bevölkerung angenommen wird und nicht nur als Notlösung für Nachkäufe genutzt wird“, betonen beide.
Die Chemie muss stimmen
Edith Vogel und Bernd Luff sind mit "ihren" Großbardorfern und Oberlauringern in dieser Hinsicht sehr zufrieden. Ein ganz wichtiger Faktor ist natürlich, dass die Chemie zwischen Betreiber, Personal und den Kunden stimmt. "Zu uns kommen Kunden in jedem Alter. Ältere Menschen, Familien, Schüler, es ist immer etwas los", erzählt Vogel.
Ein persönliches Gespräch, in Coronazeiten natürlich eingeschränkt, eine Tasse Kaffee, ein bisschen Tratsch – das macht auch das Flair eines Dorfladens aus. Besonders hebt sie auch die aktive Unterstützung durch die Ortsvereine und von Bürgermeister Josef Demar hervor. „Mein Team und ich spüren, dass Großbardorf seinen Dorfladen annimmt. "Die Vereine kaufen bei uns ein, bestellen für Feste Getränke, der Bürgermeister hat immer ein offenes Ohr für uns", lobt die resolute Geschäftsfrau. Offen bekennt sie, dass sie in den ersten beiden Jahren doch ums geschäftliche Überleben kämpfen musste, mittlerweile laufe es immer besser.
Dorfladen-Betreiber erhalten Unterstützung in vielen Bereichen
Natürlich muss auch das Warensortiment passen. Das gewährleistet die Igros-Gruppe mit ihrem Motto „Wir haben zwar nicht alles, aber alles, was man braucht“. Wobei der Kunde durchaus die Wahl zwischen mehreren Angeboten eines Produkts hat. Vogel und Luff zeigen sich unisono mit der Graf-Gruppe sehr zufrieden. Abnehmen muss man ein festgelegtes Sortiment, bei der Wahl des Metzgers, des Getränkelieferanten und Bäckers können Vogel und Luff aber auch selbst entscheiden. Beide bevorzugen hier die Geschäfte in der unmittelbaren Umgebung. Spezielle Wünsche, zum Beispiel bei einer Biersorte, werden möglichst erfüllt, auch Lieferungen frei Haus werden im nötigen Fall durchgeführt.
Unterstützung erhalten die Dorfläden beim Einrichten der Läden, von der Planung bis zum fertigen Aufbau und dem Einräumen der Waren, ebenso mit einem eigenen, speziell für kleinere Läden entwickelten modernen Kassensystem. Angeboten werden auch die nötigen Hygieneschulungen, Personalschulung und weitere Möglichkeiten, um rentabel zu arbeiten. Wählen kann die Dorfinitiative beziehungeweise ein privater Betreiber, ob man das Geschäft als Selbständiger betreiben will oder als Bürgerinitiative/Arbeitskreis engagierter Bürger. Bei der zweiten Variante ist unter gewissen Voraussetzungen auch eine finanzielle staatliche Unterstützung möglich.
Betreiber sind zufrieden mit dem Großbardorfer und Oberlauringer Dorfladen
„Der Dorfladen floriert, wenn das Warensortiment passt und der Betreiber mit seinen Mitarbeitern engagiert und mit Herzblut für seine Kunden da ist“, betont Edith Vogel, die langjährige Erfahrung im Gaststättengewerbe und dem Lebensmittelhandel vorweisen kann. Der „Großneuschter“ Bernd Luff ist ausgebildeter Kaufmann von der Pike auf.
Gelernt hat er im Bad Neustädter Kupsch, dann weitere Erfahrungen in der Branche gesammelt und führt seit mittlerweile 15 Jahren den Laden in Oberlauringen. Sowohl Vogel als auch Luff leben das "Dorfladenprinzip": "Wir wollen gar nicht mit einem Discounter oder Supermarkt konkurrieren. Wir sind vor Ort, haben ein sehr gut aufgestelltes Warensortiment und gute Preise und bieten unseren Kunden zusätzlich die Möglichkeit, soziale Kontakte zu pflegen. Natürlich nicht in der momentanen Situation", so Luff, der seinen Laden als sehr gut im Ort angenommen sieht.
Kunden loben die kurzen Wege und den Service am Kunden
Dass die beiden Dorfläden florieren, zeigt sich während des Pressegesprächs vor der Corona-Krise. So kommen immer wieder Kunden, von der 90-jährigen Oma bis zur Grundschülerin oder dem Handwerker ins Geschäft, kaufen ihren Bedarf ein, holen sich eine warme Brotzeit oder gaben Bestellungen auf und freuten sich über ein persönliches Wort.

Auch Google bestätigt dies mit Kunden-Kommentaren wie „Super, dass noch ein Laden im Dorf ist“, "Der Dorfladen ist klasse. Man bekommt da wirklich alles, was man zum täglichen Leben benötigt. Kurze Wege und der Service am Kunden sind unschlagbar. Da bin ich noch Mensch und keine anonyme Nummer wie man es aus den riesigen Discountern kennt" oder "Sehr freundliches Personal, gute Produktauswahl, was nicht da ist, wird schnell besorgt. Bin sehr zufrieden."