(ahw) Seit gut zwei Jahren produziert Preh KeyTec, eine 100-prozentige Tochter der Bad Neustädter Preh GmbH, am Scheinberg in Mellrichstadt hochwertige Dateieneingabesysteme. Die Firma übernahm das leerstehende Gebäude des Bekleidungsunternehmens René Lezard, das seine Produktion ins Ausland verlegt hatte.
Bei einer Betriebsbesichtigung ließen sich die Mitglieder des SPD-Ortsvereins Mellrichstadt, darunter auch der Kreisverbandsvorsitzende Matthias Kihn und Juso-Kreisvorsitzender René van Eckert, sowie die Ostheimer Ortsvereinsvorsitzende Elke Bassil durch den Betrieb führen. Die Geschäftsführer Rolf Ilsemann und Raymund Müller freuten sich über das große Interesse. Mit dabei waren auch der Betriebsratsvorsitzende Egon Friedel und Alexander Mai – er wird ab Mai die Nachfolge von Friedel antreten.
Als Spezialist für innovative Dateieneingabesysteme entwickelt und produziert die Firma vorwiegend hochwertige Kassentastaturen und Keyboards, deren Tasten ganze Prozesse und Verfahrensabläufe abbilden können. „Mit gebräuchlichen PC-Tastaturen haben unsere Produkte wenig zu tun“, erläuterte Ilsemann. Preh-KeyTec-Tastaturen werden ganz individuell an die Wünsche und jeweiligen Bedürfnisse des Kunden angepasst. Ilsemann zeigte dazu Beispiele. Zu diesen hoch speziellen Produkten gehört etwa ein sogenanntes alphanumerisches Keyboard mit einer Touch-Screen-Glastastatur, die im medizinischen Bereich zum Einsatz kommen. Auch Kassentastaturen für den Point-of-Sale-Bereich oder Tastenwerke für die Flugsicherung werden produziert.
„Wir exportieren unsere innovativen Produkte weltweit“, bemerkte Ilsemann beim Rundgang durch die Produktionshallen. Neben der Ausfuhr in alle europäischen Länder liefert Preh KeyTec auch in die USA, nach Asien, Australien, Mexiko und Kanada. Unter den Kunden befinden sich große Hersteller wie Fujitsu, Motorola, IBM, Tokham, H&M, MCR, Carrefour und Ingram. In Deutschland verwendet beispielsweise die Firma Aldi-Nord Preh-KeyTec-Kassentastaturen.
Auch die erforderliche Software wird im Mellrichstädter Unternehmen entwickelt. Bei Bedarf ermögliche dies ein Umprogrammieren aus der Ferne, machte Ilsemann deutlich. Wie er sagte, ist die Firma in Europa unter den unabhängigen Firmen marktführend. Preh KeyTec arbeite zuweilen in bestimmten Bereichen mit anderen führenden Herstellern wie IBM zusammen, weil diesen Unternehmen die Möglichkeiten der individuellen Anfertigung fehlen.
Aufgrund der sehr guten Positionierung auf dem Markt fragte Matthias Kihn nach, ob es künftig mehr Arbeitsplätze in Mellrichstadt geben wird. „Wir beschäftigen derzeit 49 Mitarbeiter“, sagte der Geschäftsführer. Einer Aufstockung erteilte er eine Absage. „Das Firmen-Know-how sichere aber die bestehenden Arbeitsplätze“, so Ilsemann. Auch Preh KeyTec habe aufgrund der Wirtschaftskrise vorübergehend Kurzarbeit anmelden müssen. Inzwischen sei man aber in der Produktion wieder voll ausgelastet.
„Wir sind mit dem Standort Mellrichstadt sehr zufrieden“, betonte der Geschäftsführer am Ende des Rundgangs. Nach längerer Suche in Bad Neustadt habe Preh KeyTec in der ehemaligen Mellrichstädter Kleiderfabrik passende Räumlichkeiten mit idealen Bedingungen für die Produktion vorgefunden, so Ilsemann.
Dass der Mietvertrag mit René Lezard zustande kam, habe Preh KeyTec auch Mellrichstadts Bürgermeister Eberhard Streit zu verdanken, lobte er. Streit hatte die entsprechenden Kontakte geknüpft und sich für den Standort eingesetzt, hieß es.