Mit Laterne, Horn, Hellebarde, wetterfestem Mantel und Stiefel machte sich Richard Lhotsky auf den Weg nach Holland. Dort vertrat er in Beek beim 30. Europäischen Nachtwächter- und Türmerzunfttreffen Bad Königshofen würdig. Lhotsky ist seit Beginn dieser jährlichen Treffen in vielen Ländern Europas mit Freude dabei.
Angereist waren heuer 94 Nachtwächter und Türmer aus mehreren europäischen Ländern, die sich der Traditionspflege gewidmet haben. Der Bad Königshöfer fuhr am Donnerstag in der Früh mit einem gut befreundeten Türmer aus Ebern in Fahrgemeinschaft los. Am Nachmittag war das Ziel unweit von Maastricht nach über 500 Kilometern erreicht. Gerade rechtzeitig. Denn das umfangreiche Festprogramm begann um 15 Uhr. Und dafür hatte sich das niederländische Beek aus gegebenem Anlass in eine mittelalterliche Stadt verwandelt, in der Nachtwächter und Türmer in ihren besonderen Gewändern zu sehen waren.
Am nächsten Tag fuhren alle Teilnehmer mit Bussen zum Mondo Verde, dem „Weltgarten“ in Kerkrade. Dort wurden die in Dienstkleidung angereisten Nachtwächter vom Bürgermeister empfangen, so Richard Lhotsky.
In Beek selbst hatten die Nachtwächter und Türmer in mehreren Gruppen ihre Auftritte innerhalb der Stadt. Mittelalterliches Lagerleben und Türmerblasen vom Kirchturm und ein zünftiges „Ritteressen“ folgten. Für die begeisterte Bevölkerung gab es am Abend ein großes Feuerwerkspektakel am Marktplatz. Ein weiterer Höhepunkt war eine Zunftsitzung mit Aufnahme neuer Mitglieder und ein historischer Umzug durch das Zentrum von Beek zum mittelalterlichen Lager. Rund 5000 Menschen säumten die Straßenränder, erzählte der Bad Königshöfer begeistert.
Ein Festgottesdienst und die Weitergabe der Standarte an Faaborg in Dänemark, in der im nächsten Jahr das Treffen stattfinden wird, bildeten den Abschluss.