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Bad Königshofen: Iris Hanika aus Bad Königshofen erhält den Leipziger Buchpreis

Bad Königshofen

Iris Hanika aus Bad Königshofen erhält den Leipziger Buchpreis

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    Iris Hanika, die in Bad Königshofen aufgewachsen ist,  erhielt für ihren Roman "Echos Kammern" den Preis der Leipziger Buchmesse.
    Iris Hanika, die in Bad Königshofen aufgewachsen ist,  erhielt für ihren Roman "Echos Kammern" den Preis der Leipziger Buchmesse. Foto: Alberto Novelli/dpa

    Es ging wie ein Lauffeuer durch die Stadt: Iris Hanika, die in Bad Königshofen aufgewachsen ist und zur Schule ging, hat den Preis der Leipziger Buchmesse erhalten. Im Bereich Belletristik setzte sie sich durch mit ihrem Roman „Echos Kammern“. Ihre Mutter Ebba Hanika und ihre Schwester Daphne Hanika-Merz sind entzückt, wie sie mitteilten, und finden, dass die Schriftstellerin den Preis verdientermaßen erhalten hat.

    Schon die Nominierung war eine große Ehre

    Schon die Nominierung für den Preis der Leipziger Buchmesse war für die 58-Jährige eine große Ehre, die Verleihung war dann doch eine Überraschung, weil damit gerechnet wurde, dass die ebenfalls nominierte Friederike Mayröcker, Jahrgang 1924, wegen ihres Alters bevorzugt wird. Umso schöner war die Preisverleihung, die leider nur virtuell stattfinden konnte. Der Preis ist mit 15 000 Euro dotiert.

    Iris Hanika ging nach dem Abitur nach Berlin und studierte dort Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft sowie Neuere Deutsche Literatur an der Freien Universität. Sie schrieb ihre Magisterarbeit und darf sich seit Juli 1989 „Magistra Artium“ (Meisterin der Künste) nennen. 1992 erschien ihr erstes Buch „Katharina oder die Existenzverpflichtung“.

    Für „Echos Kammern“ gab es den Hermann-Hesse-Literaturpreis

    Seitdem hat sie weitere Werke veröffentlicht, darunter 2003 „Das Loch im Brot“, entstanden aus Texten (Chroniken) für die Zeitung „Merkur“, für diese und weitere Zeitungen wie die F.A.Z. schrieb sie gelegentlich als freie Mitarbeiterin. 2008 erschien der Roman „Treffen sich zwei“, 2010 „Das Eigentliche“, ebenfalls ein Roman, der mit dem Literaturpreis der Europäischen Union und dem Preis der LiteraTour Nord ausgezeichnet wurde. Es folgten 2012 „Tanzen auf Beton. Weiterer Bericht von der unendlichen Analyse“, 2015 der Roman „Wie der Müll geordnet wird“ und schließlich 2020 „Echos Kammern“, der im selben Jahr mit dem Hermann-Hesse-Literaturpreis ausgezeichnet wurde.

    "Eigensinnige Stimme der deutschen Gegenwartsdichtung"

    „Echos Kammern“ spielt teilweise in New York und Berlin der Gegenwart. Der Titel geht auf die Nymphe „Echo“ zurück und verweist auf Ovid und seine Metamorphosen. In der Begründung der Jury heißt es: „Es blitzt und spiegelt, experimentiert nur so vor sich hin.“ Die Autorin wird als „kluge, witzige und wüste Erzählkonstrukteurin“ bezeichnet, sie schreibt „unbeirrt und seit fast drei Jahrzehnten ihre Literatur, schreibt auf ihrem Stern, an ihrem Stern. Als eine der eigensinnigsten Stimmen der deutschen Gegenwartsdichtung, die mit brutal klarem und unverschämten Blick auf die gesellschaftlichen Verhältnisse schauen kann“, heißt es weiter.

    In Deutsch hatte sie meistens eine Eins

    Für Iris Hanika bedeutet der Preis „eine große Freude“, wie sie erklärte. „Ich wollte, seit ich denken kann, Schriftstellerin werden, sagen wir, so ab zwölf“, beantwortet sie eine diesbezügliche Frage. In ihrer Schulzeit in Bad Königshofen hat sie in Deutsch meistens eine Eins gehabt. Auf die Frage, wie sie zu ihren Ideen kommt, antwortet sie: „Meine Bücher entstehen organisch, jedes braucht seine Zeit; da es in den Büchern nicht in erster Linie um Geschichten geht, gibt es dafür auch keine Ideen, die irgendwoher kommen könnten.“

    Ist man als Schriftstellerin irgendwann mit seinem Werk zufrieden oder findet man immer noch Verbesserungsmöglichkeiten? „Als Autor verbessert man den Text so lange, bis er seine endgültige Form erreicht hat“, sagt sie. Für sie ist ein Kunstwerk dazu da „die Leute dazu zu bringen, von sich abzusehen, die Verhärtungen aufzuweichen, die Schrauben locker zu drehen“, sagte sie in einem Interview.

    Am 15. August 2021 wird Iris Hanika in Nürnberg aus „Echos Kammern“ lesen, Termine und Infos auf ihrer Website www.iris-hanika.de

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