Wer könnte die Rhön und ihre Werte mehr schätzen als ein waschechter Offenbacher? Einer wie Steffen Filtzer zum Beispiel. „Warum ich hier bin? Na wegen der schönen Rhön. Für einen Offenbacher ist das hier ein Wellness-Programm“, schmunzelt der Mann. Gabi Ditzel und Enrico Hänel schmunzeln eifrig mit.
Zu Dritt bilden sie das Team von Rhönwild. Das ist einerseits der Name einer Werbeagentur. Andererseits auch der Anbieter von T-Shirts, die mit großen Lettern der Rhön auf männlichen und weiblichen Oberkörpern zu Ruhm verhelfen.
„Rhöner Jungs“ oder „Rhöner Mädels“ prangt zum Beispiel auf einem der farbenfrohen Shirts. Für Kinder gibt es ebenso eine Kollektion wie für Wanderfreunde, für die sich das Modell „Rhön Wanderer“ empfiehlt. Mal ist ein Hirschgeweih im Hintergrund zu sehen, mal ein Wandersmann mit Rucksack und Wanderstock.
Die Rhön als Modethema? Darauf können praktisch nur Werbefachleute kommen. und genau so einer ist Steffen Filtzer. 15 Jahre hatte er in Offenbach eine Werbeagentur betrieben. Vom Fertighaus über Mode bis zu Birkenstock-Schuhen hat er die unterschiedlichsten Themen beackert.
Zurück in die Heimat der Frau
Nachdem seine Frau aus Mellrichstadt stammt und der Schwiegervater schon lange in Fladungen wohnt, folgte 2015 der Entschluss, in die Heimat der Frau zu ziehen. Vor allem das Kind sollte vom Landleben profitieren. „Es ist einfach schön hier“, schwärmt Filtzer.
Mit der Idee, eine Modeserie zum Thema Rhön zu etablieren, trägt sich der Hesse schon etwa vier Jahre herum. „Für Touristen gibt es im textilen Bereich eigentlich nichts“, stellte Filtzer fest. Es wurde an Entwürfen gearbeitet und schließlich 2015 die Marke „Rhönwild“ angemeldet. Seit 2015 residiert das Team, das auch die gleichnamige Werbeagentur „Rhönwild“ betreibt, in der sanierten Alten Post in der Fladunger Ludwigstraße.
Im Sommer 2016 war es dann soweit. Das erste T-Shirt mit zwei Motiven für Kinder wurde im Bauernladen des Fladunger Freilandmuseums angeboten. Damit nahm die kleine Erfolgsgeschichte aus Fladungen ihren Lauf.
Mittlerweile gehören Shirts für Frauen und Männer und auch Kappen zum Angebot. „Und wir denken über eine Erweiterung nach zum Beispiel mit Long-Sleeves oder Hoodies“, also langärmeligen Shirts oder Sweatshirts mit Kapuzen, sagt der Firmeninhaber. „Aber wir lassen uns Zeit, alles soll langsam wachsen“, betont Filtzer.
Ökologischer Anspruch
Nicht nur, weil die Rhön ein Biosphärenreservat ist, hat „Rhönwild“ einen ökologischen Anspruch. Die T-Shirts werden in Bio-Qualität und nach Vorgaben der „Fair Wear Foundation“ hergestellt. Veredelt werden die Textilien so weit es geht in der Region, die Kappen zum Beispiel werden in Mellrichstadt bestickt.
Mittlerweile gibt es „Rhönwild“-Produkte auch bei Rhön-Jagd in Mellrichstadt, bei Intersport Walter in Bischofsheim oder bei Pecht in Bad Neustadt. „Ganz wichtig: Wir vertreiben nicht über das Internet und erlauben auch nicht den Vertrieb über Webshops. Mann muss in der Rhön leben oder in der Rhön gewesen sein, um ein Rhönwild-T-Shirt zu bekommen“, macht der Chefdesigner klar.
„Damit wollen wir die Rhön aufwerten und ihr ein Alleinstellungsmerkmal geben. Wer in Bottrop mit unserem T-Shirt herumläuft, stammt aus der Rhön oder war in der Rhön“, sagt Filtzer.
Derweil bastelt er am Rechner an den nächsten Entwürfen für die neue Kollektion. Und ein paar Häuser weiter in der Ludwigstraße prangen im Schaufenster eines leerstehenden Geschäfts die aktuellen Modelle. „Hier wollen wir unseren Verkaufsshop einrichten, aber das braucht noch etwas Zeit“, so der Geschäftsführer.
„Original wild wear“ heißt es auf jedem der Rhönwild-Shirts. Damit beansprucht Rhönwild den Urheberstatus. „Es ist ja nur eine Frage der Zeit, bis es Nachahmer gibt“, glaubt Filtzer. Ordentlich Vorsprung haben die findigen Fladunger Werber aber erst einmal schon.
ONLINE-TIPP
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