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Kleinbardorf: Johann Peter Herrleins Bildkunst: Der Kirchenmaler lebte 13 Jahre lang in Kleinbardorf

Kleinbardorf

Johann Peter Herrleins Bildkunst: Der Kirchenmaler lebte 13 Jahre lang in Kleinbardorf

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    Das Deckengemälde mit dem Heiligen Ägidius in der Pfarrkirche Kleinbardorf stellt in den drei göttlichen Personen die Verherrlichung der Dreifaltigkeit dar.
    Das Deckengemälde mit dem Heiligen Ägidius in der Pfarrkirche Kleinbardorf stellt in den drei göttlichen Personen die Verherrlichung der Dreifaltigkeit dar. Foto: sef Kleinhenz

    Die dem heiligen Ägidius geweihte Kirche ist das Herzstück von Kleinbardorfs Pfarrgemeinde. In dem prachtvollen Barock-Gotteshaus, das auch Kunstkenner schätzen, befindet sich ein farbenfrohes Deckenfresko, das Kirchenmaler Johann Peter Herrlein Sankt Ägidius widmete. Am 24. August 1722 in Münnerstadt geboren, jährte sich dessen Geburtstag in diesem Sommer zum 300. Mal. Das geht aus einem Schreiben an die Presse hervor, dem die folgenden Informationen entnommen sind.

    Der Kirchenmaler lebte von 1732 bis 1745 – immerhin 13 Jahre – in Kleinbardorf, ehe er sich im benachbarten Kleineibstadt sesshaft machte und von dort aus seine Malerkarriere fortsetzte. Bemerkenswert ist ein Heiliges Grab, das Johann Peter Herrlein perspektivisch bemalte und ursprünglich für die Kirche Kleineibstadt gefertigt wurde. Der Künstler bewies, wie es heißt, in 54 meist unterfränkischen Kirchen sein Talent als Maler. Vor allem im fränkischen Grabfeld, seiner Heimat, hat er Spuren hinterlassen.

    Ambrosius als Patron der Imker und Bienen malte Johann Peter Herrlein in der Findelbergkirche bei Saal an die Decke.
    Ambrosius als Patron der Imker und Bienen malte Johann Peter Herrlein in der Findelbergkirche bei Saal an die Decke. Foto: Josef Kleinhenz

    Sehenswert ist in der Kirche Kleinbardorf sein Rokoko-Deckenfresko aus 1781 mit dem heiligen Ägidius. Der Schutzpatron des Gotteshauses übt noch heute bei den Gläubigen Anziehungskraft aus. So dürfte dort mancher Blick "nach oben" gewandert sein, als zum Ägidius-Tag am 1. September ein Gottesdienst gefeiert wurde. "Sankt Ägidius Gottesmann, Sankt Ägidius führ' uns an", erklang wieder traditionsgemäß im Kirchenraum. Zelebrant der Messe, die als gewöhnlicher Wochentag-Gottesdienst gefeiert wurde, war Pater Silvester.

    Der heilige Ägidius gilt als Patron stillender Mütter

    Der heilige Ägidius gehört zu den vierzehn Nothelfern und gilt als Patron stillender Mütter, weil ihm nach der Legende eine Hirschkuh in der Einöde Milch gespendet haben soll. Gestorben ist er um 720.

    Das Deckengemälde mit dem Kirchenpatron Kleinbardorfs stellt in den drei göttlichen Personen die Verherrlichung der Dreifaltigkeit dar. In dieser Vorstellung ist der heilige Ägidius als Einsiedler hineingenommen.

    Johann Peter Herrlein schuf an den Seitenwänden der Kirche zudem Malereien mit Bäumen über Kreuzwegstationen. Die aufgemalte Natur wird als Symbol des Lebens gedeutet, das dem Tod gegenübergestellt ist. Jene Malereien über den Kreuzwegstationen entstanden laut Kirchenhistoriker 1795 – vier Jahre vor dem Tod des Kirchenmalers. Die barocke und spätbarocke Bildkunst kam erst kurz nach der Jahrtausendwende ans Tageslicht.

    Die Marktgemeinde Saal benannte eine Straße nach ihm wie auch noch manche andere Orte. Kurz vor seinem Tod war der Kirchenmaler zu seinem Sohn Andreas nach Saal gezogen, der dort lebte. In Saal starb der Künstler mit 77 Jahren am 25. Februar 1799. 

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