Rund 200 000 ehrenamtliche Stunden haben Betreuerinnen und Betreuer in den vergangenen 38 Jahren beim jährlichen Zeltlager des Jugendrotkreuz am Sulzfelder Badesee abgeleistet. Dort sind noch bis Sonntag 181 Kinder und Jugendliche aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld. Simone Hippeli, Leiterin der Jugendarbeit beim BRK Kreisverband Rhön-Grabfeld erwähnte beim Familienabend am Mittwoch das Motto des 38. JRK Zeltlagers „Europa – eine Reise mit dem Schiff“. So sah man denn auch die Flaggen der verschiedenen Nationen, gebastelte Schiffe und Flöße, aber auch die Küche hatte sich entsprechend vorbereitet. „Jeden Tag kommt ein Essen aus einem anderen Land auf den Speiseplan,“ sagte Kreisbereitschaftsleiter und Küchenchef Bernd Roßmanith.
Vielfältiges Angebot
Dass die Kinder eine Menge Spaß haben, zeigte sich beim Familienabend, als sie Squaredance, Bastelarbeiten, Zauberei aber auch einen Tanz auf das „staubige Parkett“ am Platz hinlegten.
Viel Lob gab es für Sulzfelds Bürgermeister Jürgen Heusinger, denn er hat den Platz auf rund 300 Quadratmeter mit Rasenverbundsteinen befestigen, Kanal und Wasser legen lassen und damit die Verpflegungsstation mit Küche und Lager zur Straßenseite hin verlegt. „Das hat den Vorteil, dass die Geräusche der notwendigen Aggregate nicht mehr in Richtung Campingplatz zu hören sind. Außerdem steht die Küchenmannschaft bei Regen nicht mehr auf der aufgeweichten Böden.
Stefan Bergmann, stellvertretender Leiter der Jugendarbeit des JRK Rhön-Grabfeld freute sich nicht nur über zahlreiche Eltern und Großeltern, die gekommen waren sondern auch, dass stellvertretender Landrat Josef Demar, Landtagsabgeordneter Steffen Vogel, Bürgermeister Jürgen Heusinger, Thomas Schlott, JRK Vorsitzenden für Unterfranken, aber auch BRK Kreisgeschäftsführer Ralf Baumeister und dessen neuer Stellvertreter Heiko Stäblein, dabei waren.
Dank ans „Bordrestaurant“
Simone Hippeli sagte, dass die 181 Kinder von 54 Betreuern umsorgt sind, es schön sei, dass man viele Neue dazu gewinnen konnte. Dank galt der Küche, dem „Bordrestaurant“ und der Gemeinde Sulzfeld für die Platzbefestigung. Wie auf einem richtigen Kreuzfahrtschiff gab es in Sulzfeld zunächst ein Animationsprogramm mit verschiedenen Yogaübungen.
Kreisbereitschaftsleiter Ralf Baumeister verwies in seinem Grußwort darauf, dass in den vergangen 38 Jahren mehr als 5200 Kinder aus Rhön und Grabfeld beim Zeltlager waren. 1980 hat es Peter Schön, damals JRK Vorsitzende aus der Taufe gehoben. Seitdem wurden vom Leitungsteam über 200 000 ehrenamtliche Stunden geleistet. Dank galt den hochmotivierten und qualifizierten Jugendgruppenleiterinnen und Leitern für ihr Engagement. Stellvertretend nannte der BRK Kreisgeschäftsführer Simone Hippeli, Stefan Bergmann und Daniel Spissak.
„Sie leisten Enormes!“
Schon seit Januar haben sie mit den Vorbereitungen begonnen, damit die Woche zum Erlebnis für die Kinder wird. Herausgestellt hat Ralf Baumeister das Küchenteam mit Isabell Trott, André Heurich, Thomas Trabert und Bernd Roßmanith. „Sie leisten Enormes!“
Kreisbereitschaftsleiter und Vorsitzender der Kreiswasserwacht Rhön-Grabfeld, Bernd Roßmanith betreut mit seinem Team seit sieben Jahren die Küche. „Es macht Spaß, für euch zu kochen.“ Dass die Kinder selbst dies auch honorieren, zeigte die Antwort auf Bernd Roßmaniths Frage: Seit ihr zufrieden mit dem Essen? Als ein lautes Ja und Beifall kam. Für den BRK Kreisverband sagte stellvertretender Vorsitzender Gerhard Weigand dem Team und den Kindern ein herzliches Dankeschön. Für ihn sei es alle Jahre ein besonderes Erlebnis, wenn er nach Sulzfeld kommt.
Dickes Lob fürs Team
Er überbrachte auch die Grüße des BRK Kreisvorsitzenden, Landrat Thomas Habermann. Bei einer Modenschau wurden dann verschiedene Bastelarbeiten der Workshops vorgestellt, bevor der Vorsitzende des Jugendrotkreuz Unterfranken, Thomas Schlott meinte, dass er seit 1991 das Zeltlager kennt und hier mit dabei war, also schon fast zum Inventar gehört. Dem Team sagte er ein dickes Lob. „Es ist klasse und unterfrankenweit einmalig, was hier seit Jahren auf die Beine gestellt wird.“ Dank galt dem Kreisverband Rhön-Grabfeld für die Unterstützung. Solch ein Zeltlager, vor allem was die Betreuer betrifft, nannte Thomas Schlott die Kaderschmiede des BRK.
Für Bürgermeister Jürgen Heusinger ist das JRK Zeltlager immer ein Highlight am Sulzfelder Badesee. Zu den „Aufwendungen“ meinte der Bürgermeister: „Wir machen das gerne“. Sein Dank galt den Mitgliedern des JRK, die selbst mit Hand anlegen. In den vergangenen Jahren seien so auch Freundschaften entstanden. Ein Squaredance begeisterte die zahlreichen Gäste ebenso wie die im Takt auf einen Tisch aufgeschlagenen Becher. Dazu gab es Gitarrenmusik von Lea Müller und Christian Wiethe. Außerdem zeigten die Zeltlagerteilnehmer auch, dass man beim Jugendrotkreuz sogar das Tanzen lernen kann. Begeistert war stellvertretender Landrat Josef Demar der Eltern und Großeltern schmunzelnd an das vielleicht vergessene Zeugnisgeld erinnerte, das man heute los werden könnte.
Dank an die Gemeinde
Das Jugendrotkreuz lege wertvolle Spuren für die Zukunft der Kinder. Dank galt der Gemeinde Sulzfeld, da es nicht selbstverständlich ist, solch ein Areal, wie am Sulzfelder Badesee zur Verfügung zu stellen.
Landtagsabgeordneter Steffen Vogel stellte die Ehrenamtlichkeit und die Übernahme der Verantwortung durch die 54 Betreuer heraus. „Ihr seit echte Vorbilder!“ Der Abgeordnete hatte ein besonderes Dankeschön parat, indem er alle Betreuerinnen und Betreuer zu einem Besuch des Bayerischen Landtags und der Staatskanzlei im kommenden Jahr nach München einlud. Den Eltern sagte er, dass ihre Kinder beim Zeltlager des Jugendrotkreuz Rhön-Grabfeld „in den besten Händen sind. Zum Programm meinte Steffen Vogel,. dass es die Show an diesem Abend allein wert war, vorbei zu kommen. „Ihr seid hervorragende Varieteekünstler und habt es super gemacht.“ Das JRK Rhön-Grabfeld bezeichnete er, was die jährlichen Zeltlager betrifft, als Vorreiter und Vorbild für ganz Unterfranken.
1000 Liter Kaltgetränke
Die hochsommerlichen Temperaturen schlagen sich natürlich auch beim Zeltlager des Jugendrotkreuz am Sulzfelder Badesee nieder. An die 1000 Liter Kaltgetränke wie Wasser und Tee stehen dort zur Verfügung, sagte Kreisbereitschaftsleiter und Vorsitzender der Wasserwacht Rhön-Grabfeld, Bernd Roßmanith. Gemeinsam mit Isabell Trott, André Heurich und Thomas Trabert ist er für die Verpflegung der Kinder und Jugendlichen sowie der Betreuerinnen und Betreuer zuständig. Früh um 6 Uhr beginnt der Arbeitstag. Da wird für die Betreuer zunächst einmal Kaffee gekocht. Rund 200 Liter werden es am Ende des Zeltlagers gewesen sein, schätzt Bernd Roßmanith. Fragt man ihn nach dem Speiseplan, verweist er auf das Motto des Zeltlagers. Auch der Speiseplan ist damit eine Länderreise. So gab es Ungarisches Gulasch, Spaghetti, Schnitzel nach Wiener Art, Gyros, 30 Kilogramm selbst hergestellt, Hamburger sowie das spanische Gericht „Nudel und Spinat“. 240 Kilogramm Fleisch wurden benötigt, pro Tag sind das 40 Kilogramm, 200 Kilogramm verschiedene Zutaten kamen hinzu. 250 Desserts, 650 Brötchen Nutella und Erdbeermarmelade. Besonders Nutella und die Erdbeermarmelade kommen bei den Kindern an, sagt Bernd Roßmanith. Außerdem gibt es für die Kinder zum Frühstück Kakao. 24 Liter pro Tag werden da getrunken. Am Mittwochabend wurden Steaks und Bratwürste in der Küche gebraten und dann im Essenszelt angeboten.