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Bad Königshofen: Jugendliche wünschen sich mehr kostenfreie Freizeitmöglichkeiten

Bad Königshofen

Jugendliche wünschen sich mehr kostenfreie Freizeitmöglichkeiten

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    Eine bessere Ausstattung des Treffpunkts "Brügel" wünschen sich Jugendliche aus Bad Königshofen. Dort treffen sie sich zum Inliner-Fahren, Skaten, Fahrradfahren und Körbe-Werfen.
    Eine bessere Ausstattung des Treffpunkts "Brügel" wünschen sich Jugendliche aus Bad Königshofen. Dort treffen sie sich zum Inliner-Fahren, Skaten, Fahrradfahren und Körbe-Werfen. Foto: Regina Vossenkaul

    Das jukunet (Netzwerk für Jugendkultur) in Bad Königshofen, bestehend aus dem JuZ Bad Königshofen, der Vhs Rhön und Grabfeld, den Museen in der Schranne und der Stadt Bad Königshofen, hat wieder ein umfangreiches Ferienprogramm für Kinder und Jugendliche organisiert, das so rege genutzt wird, dass alle Kurse überbucht sind und Wartelisten angelegt wurden, wie die Hauptorganisatoren Renate Knaut und Andreas Rottmann berichteten. Der Verein Kön0816! e.V. unterstützt das jukunet mit der Gestaltung des Programmhefts.

    Basteln, Nähen, Kultur, Backen, Tanzen und Sport – das Angebot ist vielfältig und spricht unterschiedliche Altersgruppen an. Ein interessanter Tages-Workshop befasste sich im Vorfeld des Projekts "Das Zukunftspaket – für Bewegung, Kultur und Gesundheit" mit einer Ideensammlung, an der Kinder und Jugendliche teilnahmen. Unter der Leitung von Stefan Staudner machten sich die Teilnehmer im Nebenraum des Museums Gedanken darüber, was in ihrer Stadt für Jugendliche angeboten wird und was sie sich wünschen würden.

    Jugendtreff ist am Wochenende geschlossen

    Grundgedanke war: Was können Jugendliche in ihrer Stadt unternehmen, ohne Geld auszugeben? Einen Besuch im Kino oder in der FrankenTherme können sie sich selten leisten. Der Jugendtreff im ehemaligen Kindergarten kann werktags besucht werden, am Wochenende ist er geschlossen. Einziger offener Treffpunkt ist das Gelände am Brügel, wo sich einige, in die Jahre gekommene Hindernisse und ein Basketballkorb befinden.

    "Wie möchtest du deine Freizeit gestalten?", fragte Staudner die Jugendlichen und legte eine Ideensammlung an. Auf dem Brügel müsste es einen zweiten Basketballkorb geben, damit man richtige Spiele spielen kann und die Hindernisse für die Skater müssten erneuert und ausgebaut werden, war eine Anregung. Einen zweiten Jugendraum außerhalb der Stadt, wo laute Musik nicht stört, wünschen sich die Jugendlichen, außerdem komplettes W-LAN in der Stadt und auf dem Skaterplatz. Zugang zu einer Sporthalle zum Austoben und Tanzen bei schlechtem Wetter ist eine weitere Idee, dazu ein offener Bolzplatz für die Fußballbegeisterten und einen Sprungturm am Schwimmbad der FrankenTherme. Das Toilettenproblem beschäftigt besonders die Mädchen, die öffentlichen WCs sollten 24 Stunden offenbleiben, finden sie und sie würden gern Hygieneartikel auf den Damentoiletten vorfinden.

    Wo darf man offiziell grillen, fragten die Teilnehmer. Außer in Ipthausen und auf der in Richtung Herbstadt liegenden Rothöhe gebe es zu wenig Möglichkeiten, wurde festgestellt. Der Garten hinter dem JuZ (Vhs-Haus) sollte verschönert werden, so einer der Vorschläge, die zunächst ohne Rücksicht auf ihre Umsetzbarkeit und eventuelle Folgekosten gesammelt wurden.

    Kommune hat bei der Umsetzung von Ideen ein Vetorecht

    Über die Verkehrsverbindungen machen die Jugendlichen sich Gedanken. "Der Coburger Bus darf nicht sterben, er ist eine wichtige Verbindung", sagte ein Teilnehmer. Eine Wiederbelebung der Bahnstrecke nach Bad Neustadt war im Gespräch, vielleicht mit einem autonom fahrenden Zug? Außerdem sollten Schülerinnen und Schüler von Berufsschulen trotz 49-Euro-Ticket, das als zu teuer empfunden wird, umsonst oder verbilligt mit dem ÖPNV fahren dürfen. Ausflüge und gemeinsame Städtereisen – vielleicht einmal nach Neuschwanstein – würden sie gern unternehmen oder sich von Abgeordneten mal nach Berlin oder München einladen lassen.

    Von "mehr Bänke in Bad Königshofen aufstellen" bis zu "einfach zusammensitzen, kochen und chillen" reichten die Vorschläge, wie eine Stadt aussehen müsste, in der sich Jugendliche wohlfühlen und bleiben möchten.

    Im Rahmen des Zukunftspakets – für Bewegung, Kultur und Gesundheit werden die Ideen aufgegriffen, für das bereits genehmigte Projekt wird ein Zukunftsausschuss gebildet. Die Kommune war Antragsteller und hat bei der Umsetzung von Ideen ein Vetorecht.

    BundesprogrammMit dem Bundesprogramm will das Familienministerium im Jahr 2023 Projekte von Kindern und Jugendlichen in den Themenfeldern Bewegung, Kultur und Gesundheit fördern. Kindern und Jugendlichen soll man mit Solidarität begegnen, ihnen zuhören und aktiv Raum für Teilhabe und Engagement geben. Die Fördergelder können zur Planung eigener Projektideen eingesetzt werden. Dahinter steht der Gedanke, dass Kinder und Jugendliche während der Corona-Pandemie im Alltag nicht nur auf viele Dinge verzichten, sie mussten vor allem den Eindruck gewinnen, dass ihre Interessen nicht berücksichtigt werden. Dem will das Bundesprogramm etwas entgegensetzen.Quelle: regi

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