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BAD KÖNIGSHOFEN: Junge Frau aus Namibia über die Vorzüge des Winters in Deutschland

BAD KÖNIGSHOFEN

Junge Frau aus Namibia über die Vorzüge des Winters in Deutschland

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    Nur gute Erfahrungen: Chrisialta Komos aus Namibia fühlt sich in Bad Königshofen wohl. Sie lernt hier Deutsch.
    Nur gute Erfahrungen: Chrisialta Komos aus Namibia fühlt sich in Bad Königshofen wohl. Sie lernt hier Deutsch. Foto: Foto: Michael Petzold

    Die kleine Abfuhr versüßt sie mit einem strahlenden Lächeln. Nein, ihr Alter verrät Chrisialta Komos nicht. In Namibia sei das einfach nicht üblich bei Frauen. „Aus traditionellen Gründen“, wie sie betont. Nur so viel: „Ich bin noch keine 30!“ Dagegen würde wohl auch niemand wetten. Die junge Frau, die jetzt seit fast einem Jahr in Bad Königshofen lebt, um Deutsch zu lernen, strahlt eine Lebensfreude aus, die ansteckt.

    Eine rote Perlenschnur bändigt nur mühsam das prächtig-üppige Haar, um den Hals trägt sie ein weißes Perlenband, die Fingernägel leuchten gelb und pink. „Ich mag es bunt“, schmunzelt sie.

    In Bad Königshofen lebt sie bei ihrem Freund Peter Räth. Den hat sie auf der Oljikoko Game Ranch, einer gut 160 Kilometer von Namibias Hauptstadt Windhoek gelegenen Jagd- und Gästefarm kennengelernt. Die Ranch gehört Andreas Haag, der wiederum mit ihrer Mutter liiert ist und dessen Schwester in Bad Königshofen eine Drogerie betreibt.

    Das Jahr in Deutschland hat Chrisialta Komos genutzt, um Bayern ein wenig kennenzulernen, und vor allem, um ihre Deutschkenntnisse zu verbessern. Was ihr im Sprachkurs von Veronika Heim zweifellos auch sehr gut gelungen ist. Eigentlich ist der vom heimischen Lions-Club finanzierte Kurs in erster Linie für Asylbewerber gedacht, aber so genau nimmt man das hier nicht.

    „Das hat den Vorteil, dass Asylbewerber auch Kontakte in den Ort bekommen und nicht immer nur untereinander bleiben“, sagt Jukunet-Leiterin Renate Knaut, bei der viele Fäden zusammenlaufen. Unter anderem auch, was ausländische Mitbürger betrifft. Treffpunkt ist häufig das Archäologische Museum.

    Die deutsche Sprache beherrscht die junge Frau aus Namibia mittlerweile so gut, dass die jetzt zum Abschluss des Kurses anstehende A1-Prüfung eine leichte Übung für sie sein dürfte. Was sie vielleicht einem Ziel etwas näher bringen könnte. Denn am liebsten würde Chrisialta Komos in Deutschland auch eine Ausbildung machen.

    Leckere Leberknödelsuppe

    Ein Beruf, in dem sie mit alten Menschen oder Kindern etwas zu tun hat, schwebt ihr vor. „Vor allem etwas Kommunikatives“, sagt sie. Doch zunächst muss sie erst einmal wieder im Juni zurück nach Namibia, weil dann ihr einjähriges Visum ausläuft.

    Jede Menge Eindrücke wird sie mitnehmen, viele neue Freunde hat sie hier gefunden. „Die Leute sind alle sehr nett“, betont sie. Auch Einblicke in die Esskultur bleiben nicht aus. „Leberknödel-Suppe ist gut“, lächelt sie. Mit dem von den meisten Deutschen geliebten Sauerteigbrot kann sie dagegen wenig anfangen.

    In Kürze steht wieder ein Kochabend an, an dem die Sprachkursteilnehmer Speisen ihres Heimatlandes für die Lions-Club-Mitglieder zubereiten. Auch Chrisialta wird einen Teil dazu beitragen, muss aber noch bei ihrer Mutter nach einem echt traditionellen namibischen Gericht nachfragen. Sicher ist, dass Maismehl dabei eine Rolle spielen wird.

    Gesehen hat die junge Frau einiges, Ausflüge führten nach Würzburg oder München, ein Besuch in Berlin folgt noch. Selbst dem grauen Winter hierzulande kann sie etwas abgewinnen. Denn während viele bleiche Europäer sich unter Sonnenbänke zwängen oder sich an Mittelmeerstränden „etwas Farbe“ für den Körper holen, denken Menschen mit dunkler Hautfarbe anders. „Im Winter ist man mehr drinnen“, sagt sie. „Da wird die Haut etwas heller.“

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