Seit über 25 Jahren gibt es den Theaterverein Oberstreu. 30 Mitglieder hat er, die Vorsitzende ist Marion Gottwald. Um das kleine, aber feine Theater in der Alten Schule wird der Verein von so manchen beneidet. Und um auch den Nachwuchs anzulocken, wird einmal im Jahr ein Kindertheaterstück inszeniert. In diesem Jahr sind es „Des Kaisers neue Kleider“. Es handelt sich dabei um ein Märchen in acht Bildern nach Hans Christian Andersen und von Georg A. Weth.
Dessen freier Umgang mit der Vorlage ist ein kaiserlicher Märchen-Comic: sprachlich frech, in kleiner, einfach spielbarer Fassung. Um den Kindern nicht Betrüger vorzusetzen wie bei Andersen, wurden die Rollen mit Scapin und Scapine besetzt, die italienische Komödienfiguren verkörpern. Humorig, witzig versuchen sie, Missstände aufzudecken und sich für das Gute einzusetzen. Das Volk wird vom Publikum gespielt.
Vier Schauspieler agieren: Das sind der Kaiser (Thomas Streit), der Hofmarschall (Joshi Lörzel) und die beiden Schwestern Jeannette und Jutta Ziegler als Scapin und Scapine. Michael Link sorgt für die Beleuchtung, Petra Wende, die auch die Kostüme genäht hat, souffliert im Bedarfsfall, und Gerhard Herbert ist als Mann für alle Fälle Aushilfsleser und drückt aus, was hinter des Kaisers Stirn vor sich geht. Und das sind nicht immer kluge Gedanken, sie sind eher dumm und eitel. Regie führen Marianne Herbert und Sabine Tolksdorf. Das Bühnenbild hat Marianne Herbert geschaffen. Ansonsten arbeiten Alle Hand in Hand. Mit den wöchentlichen Proben haben die Künstler im April begonnen, nur in der Sommerpause wurde nicht geprobt.
Die Aufführungen sind am 6. und 7. Januar 2018 jeweils um 15 und 18 Uhr. Das Stück ist für Kinder ab dem Grundschulalter geeignet, Erwachsene dürften aber auch ihren Spaß haben. Karten können bei Anni Olf, Tel. (0 97 76) 17 13, reserviert werden. In der Pause gibt es Punsch und Muffins.
Eigentlich sollte „Des Kaisers neue Kleider“ die Abschiedsvorstellung im Altvertrauten werden, erzählte Michael Link. Denn es war vorgesehen, dass das Theater vom Erdgeschoss in den oberen Stock zieht, wenn die Alte Schule saniert wird. Im Moment liegt aber aus Denkmalschutzgründen alles auf Eis.
Das Ensemble indes ist froh und dankbar, dass die Gemeinde sehr auf den Erhalt des Theaters bedacht und dem Verein wohlgesonnen ist. Ein Kiebitzen bei der Probe zeigte denn auch vier Akteure, die mit viel Spielfreude agierten.