Seine Eltern setzen sich seither für die Erforschung der Krankheit ein, die so selten auftritt, dass man noch nicht viel darüber weiß und es kaum Heilungsmöglichkeiten gibt.
Mit Knochenmarktransplantation und Chemotherapie wird zur Zeit behandelt - es gibt nur einen Funken Hoffnung, aber keine Lösungen. Um die Forschung voranzutreiben, ist Geld nötig. Heidi und Uli Schmitt aus Hollstadt sammeln Spenden, um sie entsprechenden Forschungsprojekten zur Verfügung stellen zu können.
Am Donnerstag konnten sie eine ganz besondere Spende persönlich entgegen nehmen: Die Belegschaft der Firma Köberlein in Bad Königshofen hat durch ihre Weihnachtstombola 1500 Euro erzielt, die Betriebsrat Michael Haag in Anwesenheit von Chefin Inge Köberlein dem Bruder des verstorbenen Felix, Hannes, überreichte.
Aus gutem Grund wurde der Betrag an den fünfjährigen Hannes übergeben, denn auch er trägt die heimtückische Krankheit in sich, sie ist aber noch nicht ausgebrochen. Kein Wunder, dass die Eltern hoffen, dass Genforscher oder andere Wissenschaftler bald ein Ergebnis vorweisen können. Die Krankheit betrifft nur Jungen, während die weiblichen Familienmitglieder die Krankheit lediglich an ihre männlichen Nachkommen übertragen, ähnlich wie bei der Bluterkrankheit. Von den ersten Symptomen, die Felix zeigte, bis zu seinem Tod verging etwas mehr als ein Jahr. Die Eltern und später die Betreuer im Kindergarten merkten, dass sich das Verhalten des Kindes veränderte. Mal war er apathisch, mal aggressiv, er hatte wechselnde Seh-, Hör- und Gleichgewichtsstörungen. Arztbesuche brachten zunächst nichts, dann die falsche Diagnose "Hyperkinetisches Syndrom".
Als einen Angriff auf das Gehirn und seine unterschiedlichen Bereiche schilderte Heidi Schmitt den Verlauf der Krankheit. Mal war das Hör- oder Sehzentrum betroffen, mal das Sprachzentrum. Die Kinderklinik in Würzburg stellt dann die endgültige Diagnose: ALD - eine Krankheit, die den Eltern bisher unbekannt war und die als unheilbar gilt, wenn sie im Kindesalter ausbricht. Auf der Suche nach einer Heilungschance kamen sie nach Berlin, wo versucht wurde, dem kleinen Patienten mit einer Knochenmarktransplantationen zu helfen. Nach der zunächst geglückten Operation durfte nach bisheriger Isolation im Krankenzimmer erstmals auch Hannes den Bruder besuchen. Weihnachten wurde voller Hoffnung gefeiert, dann kam die Enttäuschung. Felix erkrankte am Pfeifferschen Drüsenfieber, der Virus kam wahrscheinlich mit dem Knochenmark des Spenders in seinen Körper. Im Februar 2001 starb Felix Schmitt, seither leben Heidi und Uli Schmitt in der Angst, dass ihr zweiter Sohn ihnen auch noch genommen wird. Kein Wunder, dass sie sich unermüdlich einsetzen. Für die richtige Verwendung der Spendengelder garantiert das Ehepaar, das bei Selbsthilfeorganisationen in ganz Deutschland Unterstützung findet. Es wurde ein Spendenkonto eingerichtet: Sparkasse Bad Neustadt, BLZ 79 35 30 90, Spendenkonto Felix, Nr. 59 01 90.