G enau vor 400 Jahren ver- suchte Don Quijote de la Mancha sich im Kampf gegen Windmühlen. Einer der wich- tigsten Autoren jener Zeit, Miguel de Cervantes, schrieb den zeitlosen und berühmten Roman "Don Quijote", in dem der mutige Ritter Don Quijote, bewaffnet mit einer alten Lanze und auf seinem klapprigen Gaul "Rosinante" sitzend, gegen Windmühlen kämpfte, die er für Riesen hielt. Das Buch gilt als der erste moderne Roman überhaupt. Don Quijote war ein Held, der mit seiner Zeit nicht zurecht kam. Ein armer Adliger, der von alten Zeiten träumte, seinen klaren Menschenver- stand verlor und sich selbst für einen Ritter und damit für "etwas Besseres" hielt. Bei sei- nen Ausritten auf der klappri- gen alten Mähre "Rosinante", in rostiger Rüstung begleitete ihn sein einfältiger Nachbar Sancho Panza, der ihn aber von seinen unsinnigen Taten bewahren wollte und ihm erklärte, dass vor ihm keine Riesen, sondern Windmühlen stünden. Aber Quijote kämpfte leidenschaft- lich gegen die Mühlenflügel. Da seine Lanze im Flügel stecken blieb, wurde er samt seiner Rosi- nante durch die Luft geschleu- dert und musste am Ende doch kapitulieren.
Ein wahrer Held ist tapfer und hält durch, ohne Rücksicht auf Verluste und gegen jede Ver- nunft. Es gibt durchaus Paralle- len jener alten Don-Quijote-Ge- schichte zu unserer heutigen Zeit. Beharrlichkeit ist gefordert, auch wenn das Ziel noch so ver- rückt erscheinen mag. Viele Menschen, die sich zum Beispiel in den Fängen der Bürokratie befinden, glauben gegen Wind- mühlen zu kämpfen und man- cher wird in eigener Sache zum "Ritter von der traurigen Ge- stalt".
Don Quijote fiel zwar öfter von seinem Pferd, als seinem Hosen- boden lieb sein konnte, aber er hatte immer wieder den Mut sich gegen das Unbekannte zu stellen. Bei aller Einfalt war er nicht ängstlich, er stellte in Frage und setzte sich auseinan- der. So gesehen ist Don Quijote, der dieser Tage 400 Jahre alt wird, ein ganz moderner Held. Ein bisschen verrückt war er auf jeden Fall, aber wie sagt man so schön: "Den Narren und Kin- dern gehört die Welt".