(hf) Kein Durchkommen gibt es seit Mittwoch am Saaleweg in Bad Königshofen. Flatterbänder sperren den Weg Richtung Tuchbleiche ab. Schilder verweisen auf das Privatgrundstück und darauf, dass die Durchfahrt verboten ist. Das sorgt für Ärger bei Fußgängern, Radlern und Anwohnern. Achim Trost, Eigentümer des Grundstücks, verweist im Gespräch mit der Main-Post darauf, dass dies ein Privatgrundstück ist. „Würden Sie wollen, dass jeder durch ihr privates Grundstück läuft“, fragt Trost und erinnert daran, dass die Stadt es in den 1950er Jahren versäumte baurechtliche Schritte zu unternehmen. „Jetzt hat sie keine Möglichkeit mehr, denn mein Privatgrund geht bis zur fränkischen Saale“ sagt Trost. Als Grund für die Absperrung nennt er die zunehmende Zahl der Autos, die den Weg als Abkürzung nutzen. Gleichzeitig erinnert er an den Weg auf der gegenüberliegenden Seite der Saale. „Der wurde vor gut 20 Jahren von der Stadt eben aus diesem Grund gebaut, weil es sich hier um ein Privatgrundstück handelt“. Zunächst hatte Trost versucht, mittels Schildern an sein Privatgelände zu erinnern, was wenig nützte, deshalb hat er nun abgesperrt.
„Es gibt den gut ausgebauten Weg auf der anderen Seite und der kann genutzt werden, das ist kein Umweg,“ erklärt Trost. Seinen Privatgrund werde er nicht verkaufen. Wie aber kommen Landwirte zu ihren Feldern an der Saale? Achim Trost antwortet, dass er mit den Betroffenen reden und man eine Lösung finden werde. Andererseits gebe es von der Tuchbleiche her die Möglichkeit die Felder zu bewirtschaften. „Da kommen sogar die großen Lkws der Stadt durch.“
Als weiteren Grund für das Absperren des Weges nennt Trost die Absicherung. „Was ist, wenn jemand auf meinem Grundstück verletzt wird, sei es durch einen Baum oder sich sonst verletzt? Dann bin ich als Eigentümer dran.“ Dass der Weg in Privateigentum ist, zeigt seit Jahren auch, dass der von der Bambergerstraße aus asphaltierte Weg nicht weiter führt, sondern am Grundstück Trost endet. Der Bereich wird in den Wintermonaten auch nicht geräumt und gestreut, sagt der Grundstückseigentümer.
Die Anwohner des Saaleweges reagieren größtenteils verärgert auf die Maßnahme von Achim Trost und „verstehen die Welt nicht mehr.“ Den Weg habe es seit vielen Jahren gegeben, nie habe er zu Problemen geführt, Unfälle passierten auch nicht. Sie sehen die Absperrung als „reine Schikane.“ Von mehr Autoverkehr könne nicht die Rede sein. Dass der Weg als Fuß- und Radweg genutzt wird störe nicht.
Bürgermeister Thomas Helbling hatte schon vor zwei Jahren Kontakt mit dem Grundstückseigentümer aufgenommen und versucht die Absperrung zu verhindern. Da Achim Trost nicht verkauft, gelang das nicht. Von der Absperrung mit Flatterband hat das Stadtoberhaupt durch unsere Zeitung erfahren. „Da hätte man schon die Stadt von der Maßnahme informieren können,“ so Helbling. Der Bürgermeister erinnert an Gespräche mit Achim Trost. Damals sei sogar von einer Schranke die Rede gewesen, wobei Trost zugesichert habe, dass die Stadt einen Schlüssel bekommt, damit die Fahrzeuge durchfahren können.
Was die Landwirte angeht verweist das Stadtoberhaupt auf die großen landwirtschaftlichen Fahrzeuge und eventuell Anhänger. „Ob die im Bereich der kleinen Brücke an der Tuchbleiche fahren können, müsse man klären, jetzt müssen wir überlegen was wir machen.“