Die Osterburg in Bischofsheim muss ein imposantes Bauwerk gewesen sein. Nachdem im Rahmen der Sanierung der Ruine die Ringmauer des Zwingers komplett saniert wurde, zeigt sich die Größe der früheren Ganerbenburg ziemlich eindrucksvoll.
Und die Burg, deren Reste lange Zeit von Gestrüpp überwuchert waren, birgt noch Geheimnisse. Einige hat Burgenforscher Professor Joachim Zeune in der Vorbereitungsphase und während er Sanierung der Burgruine gelüftet. Und natürlich gibt es auch Gerüchte.
Zum Beispiel das, dass es aus Bischofsheim oder einigen Stadtteilen unterirdische Verbindungen hinauf zur Burganlage gibt. Als in der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag in Bischofsheim ein Gewölbekeller einstürzte, wurde dieses Gerücht wieder laut. Von diesem eingestürzten Keller aus soll es eine Verbindung zur Osterburg geben, oder wenigstens gegeben haben.
Doch Wolfgang Schön, stellvertretender Vorsitzender des Vereins Freunde der Osterburg, winkt ab. Alles Humbug. Professor Zeune habe eindeutig klargestellt, dass es keine unterirdischen Gänge oder Fluchtwege von der Osterburg in die Stadt Bischofsheim oder einen anderen Ort in der Umgebung gebe. „Das schließt Professor Zeune aus.“
Das sei ja auch leicht nachzuvollziehen. Man müsse sich nur einmal die Lage der Burg auf einem Basaltkegel vor Augen halten. Sich durch diesen harten Basalt durchzugraben, sei nahezu unmöglich gewesen. Und selbst wenn das gelungen wäre, so Schön, dann müssten diese Gänge angesichts des Geländes extrem steil sein. „Da könnte man bestenfalls auf dem Hosenboden hinunterrutschen.
Das einzige was, es an Fluchtgängen auf der Osterburg gegeben haben könnte, seien kurze unterirdische Wege unter der Ringmauer hindurch, um in das umliegende Gebüsch zu flüchten, so Schön. Doch in schöner Regelmäßigkeit käme immer wieder das falsche Gerücht von Gängen bis in die Stadt oder in umliegende Gemeinden auf.
Bei dem nun eingestürzten Gewölbe, dürfte es sich aus der Sicht von Wolfgang Schön um einen ganz normalen alten Keller handeln, wie sie früher in Sandstein gebaut wurden – ohne Geheimgang zur Burg.
Die Sanierung der Burgruine Osterburg ist offiziell zu Ende, doch die Freunde der Osterburg sehen ihre Arbeit noch nicht als beendet an. Wenn es vom Landesamt für Denkmalpflege grünes Licht gibt, soll je nach Finanzlage des Vereins nach und nach weiteres Mauerwerk der Ringmauer, der Kernburg und der Frankenheimer Seite freigelegt und saniert werden.
Im Mai steht jedenfalls erst einmal der Festakt zum Abschluss der Sanierung der Osterburg an. Er wird im Rahmen des Osterburgfestes am 15. und 16. Mai stattfinden.