Nach diesem Abend im Kabarett sieht man die heimische Pfandflaschensammlung mit anderen Augen. Mancher wagt vielleicht sogar den Versuch, in die Flaschenhälse zu pusten, um „Alle meine Entchen“ anzustimmen.
Schön verrückt? Ja. Wer jedoch sieht und hört, wie das GlasBlasSing-Quintett aus Berlin die Flaschenblaskunst aus unseren Kindertagen perfektioniert, dazu auch noch singt und witzige Reden führt, dem bleibt vor Staunen der Mund offen.
Kein Wunder also, dass die fünf Musikkabarettisten – gebürtige Nordharzer – nun einen der höchstdotierten Kabarettpreise Deutschlands erhielten: den Thüringer Kleinkunstpreis. Der 5555,55-Euro-Preis wurde am vergangenen Freitag im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung der 19. Meininger Kleinkunsttage von Meiningens Bürgermeister Reinhard Kupietz überreicht. Danach erlebte das Publikum in den Meininger Kammerspielen noch einmal, was geschieht, wenn das GlasBlasSing-Quintett seine umfangreiche Sammlung von Flaschen verschiedenster Couleur, Größe und Konsistenz zum Swingen, Klingen und Singen bringt.
Bei der Mixtur aus den beiden Programmen „Liedgut aus Leergut“ und „Keine Macht den Dosen“ wird vor Mozart, Bach und Beethoven ebenso wenig Halt gemacht wie vor Elvis, und das im steten Wechsel zu eigenen Songs, Westernmelodien und Hip Hop. Einer der Höhepunkte ist eine Percussion-Session, in der sogar leere Flaschentragekästen lebendig werden.
Bei den Kleinkunsttagen präsentieren sich in den nächsten Wochen neben einer Reihe von Neulingen auch bekannte Kabarettisten, wie Michl Müller, Hans-Hermann Thielke (12. November), Bernd Regenauer (20. November) und die Leipziger Funzel (26. November).
Informationen: Städtisches Kulturreferat, Tel. (0 36 93) 45 46 51 und www.meininger-kleinkunsttage.de