Innerhalb von nur drei Stunden war der Selbstverteidigungskurs für Kinder ausgebucht, als die DJK Salz publik machte, dass der Fuchsstädter Kampfsport-Trainer Timo Pfeuffer in die Schulturnhalle Am Hirtshorn kommt. "Und die Warteliste ist mit 24 weiteren Kindern genauso lang, sodass wir voraussichtlich noch einmal solch ein Training anbieten werden", berichtet Vereinsvorstand Heiko Müller, der die entsprechenden Aktivitäten auch als mögliche Wiederbelebung regelmäßiger Nachwuchs-Einheiten in der Karate-Abteilung betrachtet.
Zwar war ein Teil der anwesenden Youngsters durchaus enttäuscht, als gleich zu Beginn der insgesamt fünfstündigen Veranstaltung verkündet wurde, dass nicht gegeneinander gekämpft und auch kein Parcours mit Hindernissen aufgebaut werde. Doch am Ende herrschte dann trotzdem allenthalben Begeisterung, was einem von dem 39-jährigen Kampfschulen-Inhaber alles nähergebracht wurde.
Pfeuffer, der seine Kampfsport-Karriere selbst "mit elf Jahren durch Mobbing in der Schule" startete, vermittelte "eine Mischung aus Selbstbehauptung und Deeskalation sowie Selbstverteidigung", wobei er mit einer jungen Dame d‘accord ging, als diese berichtete: "Unsere Lehrerin sagt immer, dass Gewalt keine Lösung ist, wenn wir uns in der Pause streiten." Schließlich würde sich Gewalt häufig auch steigern, sodass man primär auf Vermeidung setzen sollte.
Diesbezüglich kamen auch die sogenannten "4As" zur Sprache, hinter denen sich die substantiierten Verben Aufpassen, Abstandhalten, Abhauen und Abwehren verbergen. Dem deutschen Rechtssystem ist ein korrespondierendes dreistufiges Vorgehen (erst ausweichen, dann passive Schutzwehr und zuletzt aktive Trutzwehr) inhärent, wobei nach dem Grundgesetz jeder ein Recht darauf habe, gewaltfrei zu leben.
Deutlich vor Augen geführt wurde den Kindern auch, dass man als Gruppe gemeinhin stärker als alleine ist. Daher empfehle es sich – wenn möglich – in Gefahrsituationen Hilfe herbeizurufen und nach relevanten Vorfällen über die entsprechenden Geschehnisse zu reden. Ansonsten sei es vor allem gegenüber Fremden empfehlenswert, wenn man einen gewissen Sicherheitsabstand wahrend, mit der eigenen Körperhaltung Stärke demonstrieren würde.
Von: Gunther Fink (Öffentlichkeitsarbeit, DJK Salz)
