Die Kirchenburg in Ostheim ist nicht nur das Wahrzeichen des Streustädtchens. Mit der groß angelegten Sanierung der Kirche St. Michael vor fast 20 Jahren folgte 2003 auch ihre Ernennung zum "Denkmal von nationalem Rang".
Im gleichen Jahr wurde auch der Verein "Freunde der Kirchenburg" gegründet. Er kümmert sich insbesondere um die Erhaltung der Kirchenburganlage in ihrer Gesamtheit, unterstützt den Betrieb des Kirchenburgenmuseums und zeichnet für kulturelle Aktivitäten in der Kirchhofschule und der Kirchenburg verantwortlich, die unter dem Motto "Lebendige Kirchenburg" angeboten werden.

Udo Trabert ist nicht nur stellvertretender Vorsitzender der Kirchenburgfreunde, sondern auch als Ostheimer Stadtrat stets vorne dabei, wenn es um die mittelalterliche Wehr- und Kirchenanlage geht. Er kann Auskunft geben, weshalb in der Woche vor Ostern ein großer Kran in der Stadt war und weshalb sich Fachleute am so genannten Schulglockenturm zu schaffen machten. "Wir kontrollieren regelmäßig das Areal und haben am Schulglockenturm Splitter von Ziegeln bemerkt", erklärt Trabert gegenüber dieser Redaktion.
Auf diesen Umstand hat Trabert das Stadtratsgremium aufmerksam gemacht. Dort wurde auch rasch beschlossen, eine Notsicherung des Daches vornehmen zu lassen. Beauftragt wurde die Meininger Firma Horn Bedachungen, die unter anderem auch für den Rhön-Klinikum-Campus tätig war. Inhaber Florian Otzen hat auch vom Ostheimer Projekt Drohnen-Aufnahmen angefertigt, die einen spektakulären Blick über das Kirchenburg-Areal gewähren, der sonst nur der Vogelwelt vorbehalten ist.

Für die Notsicherung waren entsprechende Mittel im Ostheimer Haushalt für dieses Jahr bereitgestellt. Eine andere Frage ist, wie eine umfangreichere Sanierung zum Beispiel der Turmanlagen finanziert werden könnte. Die Kirche selbst wurde bekanntlich Anfang des Jahrtausends umfangreich saniert. Der Schulglockenturm aus dem 15. Jahrhundert und die anderen Türme wie der Waagglockenturm gehörten aber nicht zu dem seinerzeitigen Millionenprojekt.
Mit der Notsicherung der vergangenen Woche sind die dringlichsten Arbeiten erst einmal abgeschlossen. "Im Grunde haben wir hier eine Baustelle nach der anderen", sagt Udo Trabert. Als Kirchenburg-Freund in vorderster Reihe weiß er, wovon er spricht.