Für das Naherholungsgebiet „Kirschgarten“ könnte dieses Vorhaben zum Glücksfall werden. In doppelter Hinsicht: Zum einen könnte der Plan der Stadt, einen Anbau zu überdachen und als Kiosk im Kirschgarten zu betreiben, diese „Parkanlage mit der Steinmühle und dem kleinen See“ neu beleben. Zum anderen profitiert sie vom Angebot der Familie Klüber, die dort als Mieter ansässig ist, diesen Anbau als überdachten Freisitz in Holzbauweise in Eigenregie zu bauen und den Kiosk zu betreiben.
Das Angebot hat sich der Stadtrat nicht entgehen lassen und in seiner Sitzung zugestimmt – zumal keine Kosten für die Stadt damit verbunden sind. Im Gegenzug hat Bürgermeister Eberhard Streit zugesichert, dass die Mitarbeiter des Bauhofs unterstützend zur Hand gehen können.
Ein dickes Lob hatte der Bürgermeister für die Familie Klüber übrig, die den Anbau – 9,80 Meter lang, 4,75 Meter breit und 3,25 Meter hoch – als Pultdach realisieren will. „Sind wir froh, wenn Familie Klüber dort aktiv werden will“, verspricht sich Streit eine Aufwertung des Erholungsgebiets.
Ein Thema, das durchaus die Gemüter erhitzt, hatte Stadtrat Kurt Herbert mit seiner Anfrage in der Oktober-Sitzung vergangenen Jahres angestoßen:
Abgabe für Nutzer?
Er bat bei der Finanzierung von Wegen darum zu prüfen, ob durch die Einführung einer Abgabe nicht nur die Anlieger, sondern vorzugsweise die Landwirte beziehungsweise Nutzer zumindest anteilig zur Finanzierung herangezogen werden können, um so die Wegeinstandssetzungskosten umzulegen. Das Resümee: Die Einführung einer zusätzlichen Abgabe ist nicht zulässig. Stadtrat Roland Winklharrer plädierte dafür, bei Wirtschaftswegen die Tonnage zu begrenzen.
Bereits im Sommer 2011 hatte der Bauausschuss signalisiert, dass der Firma Streck-Eisenmann (Mellrichstadt) zur baurechtlichen Sicherung ihres Betriebs eine Änderung des Flächennutzungsplans sowie die Aufstellung eines Bebauungsplans in Aussicht gestellt wird. Diese Verfahren sollen nun beginnen, der Stadtrat stimmte zu. Die Planungskosten trägt der Antragsteller wie auch die Erschließung, die dieser selbst vorzunehmen und zu finanzieren hat. In diesem Zusammenhang hält Stadtrat Markus Groenen aus Gründen der Verkehrssicherheit eine Geschwindigkeitsbegrenzung im Bereich der Ein- und Ausfahrt zum Betriebsgelände, die in einer Straßensenkung liegt, für angebracht.
Fördergelder für den Wald
Die Höhe der Zuwendungen für den Stadtwald Mellrichstadt hat der Stadtrat gerne zur Kenntnis genommen. Wie der Bürgermeister informierte, hat das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten eine Summe von insgesamt 25 000 Euro bewilligt. Mit den Auftragsvergaben zum „Umbau Kinderkrippe“ im katholischen Kindergarten St. Josef beschäftigte sich das Gremium, das die Firma Schwanzer (Mellrichstadt) mit den Elektroarbeiten zum Angebotspreis von 44 379 Euro betraute. Was die Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärarbeiten betrifft, die mit rund 33 000 Euro kalkuliert sind, wird der wirtschaftlich günstigste Bieter noch ermittelt.
Von Seiten der Stadt Mellrichstadt weist die Vorschlagsliste für Schöffen neun Namen aus: Andreas Hartung, Christel Heid, Karoline Karg, Regina Ullmann (alle Mellrichstadt), Dieter Reichert und Bruno Fuchs (beide Frickenhausen), Monika Verchow und Kurt Herbert (beide Eußenhausen) sowie Sandra Scholz (Sondheim/Grabfeld).
Die Stadt Mellrichstadt hat vor Jahren die Betriebsleitung und -ausführung für den Stadtwald vertraglich dem Amt für Landwirtschaft und Forsten übertragen. Nun erhöht sich das Salär dafür auf 33 450 Euro, am bestehenden Vertrag wird aber nicht gerüttelt.