Bis die Bagger anrücken, um die ersten Baugruben im geplanten Gebiet mit dem Namen "Nördlich der Staatsstraße 2282" auszuheben, wird es wohl noch bis frühestens 2022 dauern. Doch schon jetzt will der Gemeinderat in einer der nächsten Ausgaben des Informationsblatts der Gemeinde das Interesse abfragen.
Rund zehn Bauplätze wird das Gebiet hergeben, dessen Lage schon durch seine Bezeichnung deutlich wird. Es schließt sich an die bestehende Wohnbebauung direkt an und soll unter anderem einen kleinen Bach erhalten, über den die Entwässerung des Gebiets erfolgen soll, wie Bürgermeister Jürgen Heusinger bei der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend in der Höhberghalle erklärte. Dazu informierte er aus einem Gespräch mit Behörden und dem Planungsbüro.
Bevor weitere konkrete Schritte erfolgen, muss erst das Immissionsschutzgutachten vorliegen, das Heusinger noch im Laufe des Novembers erwartet und dessen Inhalte in die Planung eingearbeitet werden. Das Gutachten ist wegen der Nähe zu der viel befahrenen Staatsstraße notwendig, trotz der geplanten Umgehung. Vorgesehen ist unter anderem ein Lärmschutzwall, der einerseits zwar Flächen für die Bebauung kostet, anderseits aber die Möglichkeit bietet, dort anfallenden Erdaushub zu verwenden. Eine Bürgerbeteiligung zu dem Baugebiet wird es frühestens Ende Januar nächsten Jahres geben.
Entscheidung über Aufhebung des Bebauungsplanes "Am Schindgarten I" wurde vertragt
Vertagt wurde die Entscheidung über die Aufhebung des Bebauungsplanes "Am Schindgarten I". Die ablehnende Haltung des Landratsamtes gegenüber einer Bauvoranfrage in diesem Gebiet hatte zu erheblichem Unmut im Gemeinderat geführt, weil die Behörde eine Genehmigung von einer kostspieligen Änderung des Bebauungsplanes abhängig gemacht hatte (wir berichteten). Allerdings war man im Gremium irrtümlich davon ausgegangen, dass eine Aufhebung des Bebauungsplanes viel günstiger zu haben sei, als eine Änderung. Ebenfalls nicht richtig war, dass drei Bauplätze bei einer Aufhebung verloren gehen würden. All diese Erkenntnisse veranlassen den Gemeinderat dazu, noch einmal das Gespräch mit der Behörde zu suchen.
Ein großes Thema ist im Gemeinderat immer die Erweiterung der Kindertagesstätte St. Marien, die mittlerweile bei einem Kostenvolumen von 2,2 Millionen Euro angekommen ist, weil sich der Bedarf erhöht hat. Derzeit liegen die Baupläne bei der Regierung von Unterfranken, wo auch über die Höhe der Zuschüsse entschieden wird. Heusinger hofft auf möglichst 90 Prozent, denn in den kommenden Jahren müsse die Gemeinde noch viel Geld in Pflichtaufgaben investieren, wie etwa in den Kanal. Zumindest die Zeitplanung ist wegen der Bereitschaft der Kirchengemeinde, das Pfarrheim für die Dauer der Bauarbeiten an die Gemeinde zu vermieten, etwas entspannt.
Pfarrheim-Lösung ist viel besser als Container-Miete
Im Pfarrheim sollen der Hort, die Mittagsbetreuung und eine Kindergartengruppe Platz finden. Auch Heusinger, der nicht damit rechnet, dass die Erweiterung bis zum 1. September nächsten Jahres abgeschlossen ist, ist mit der Entwicklung zufrieden. Hätte es mit dem Pfarrheim nicht geklappt, hätten zu deutlich höheren Preisen Container gemietet werden müssen.
Auch im leer stehenden Pfarrhaus hatte sich ein Gremium umgesehen, das Haus aber als ungeeignet für die Zwecke eingestuft. Wegen der eh schon hohen Investitionen schlug ein Gemeinderatsmitglied zunächst vor, einen Neubau grob zu kalkulieren, nahm dann aber doch von seiner Idee wieder Abstand. Bürgermeister Heusinger wurde ermächtigt, die durch die Auftragserweiterung um rund 11000 Euro auf rund 33000 Euro gestiegenen Honorarkosten für die Statik zu vergeben, sobald von der Regierung von Unterfranken grünes Licht für die Kita-Erweiterung gibt. Die gesamten Honorarkosten für das Gebäude und die Freianlage belaufen sich auf rund 148 000 Euro.