In den vergangenen Jahren wurden immer mehr Hotel- und Gaststättenbetriebe im Landkreis geschlossen. Betroffen seien vor allem die Dorfwirtshäuser, beklagte Vorsitzender Karl Wilhelm Wehner bei der Hauptversammlung der Kreisstelle des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbands (BHG) im Café Kaak. "Damit stirbt auch ein Stück fränkischer Kultur", bedauerte Wehner.
Die Konkurrenz durch die zahlreichen öffentlichen Feste sei sehr groß. Häufig würden von den Gemeinden auch Veranstaltungen widerrechtlich genehmigt, die Schwarz- Gastronomie blühe. Seines Erachtens wollen es sich viele Bürgermeister nicht mit ihren Vereinen verscherzen und stimmen deshalb Festlichkeiten zu, die normalerweise gar nicht genehmigt werden dürften. Seitens des Verbandes fordert man deshalb, dass die Genehmigungen für Feste vom Landratsamt erteilt werden, weil man glaubt, dass dies unbefangener mit den Anträgen umgehe.
Verbote seien unangebracht, sagte Landrat Thomas Habermann, der als Gast bei der Versammlung war. Die Wirte sollten vielmehr versuchen, sich aktiv in die Festaktivitäten der Vereine einzubinden, um auf diese Weise zu profitieren. BHG-Jurist Michael Schwägerl gab zu bedenken, dass es bereits mehrere Versuche gegeben habe, um die Gastronomie vermehrt an solchen Veranstaltungen zu beteiligen. Jedoch ließen viele Vereine die Wirte bewusst außen vor, um sich die Fest-Einnahmen für ihre Vereinskasse zu sichern.
Erfreulicher war dies: Beim 12. Wettbewerb "Bayerische Küche" waren sechs Betriebe aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld vertreten, vier von ihnen - die Fischerhütte Edwin in Ginolfs, der Gasthof Linde in Burgwallbach, der Gasthof Dickas in Bischofsheim und der Gasthof zur Sonne in Querbachshof - konnten sogar von Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer und dem BHG-Bezirksvorsitzenden Walter Nosek ausgezeichnet werden. Wehner erinnerte in seinem Bericht daran, dass die Gastronomen demnächst wieder an eine neue Sterne-Klassifizierung denken müssten, da die Gültigkeit der aktuellen Klassifizierung ablaufe.
Das Landwirtschaftsamt Bad Kissingen-Bad Neustadt hatte die Anregung gegeben, die Gastronomen sollten vermehrt regionale Produkte anbieten. Diese Idee möchte man seitens des Verbandes gerne aufnehmen, für interessierte Wirte hat man eigens eine Liste mit regionalen Produkten und deren Vertreibern zusammengestellt.
Großen Anklang fand der Wirte-Gottesdienst am Kreuzberg. Der Dank des Kreisvorsitzenden richtete sich an Bruder Johannes Matthias für die gelungene Organisation. Die nächste Wirte-Wallfahrt ist für Oktober geplant. Auch der Gastronomen-Ball in Bad Neustadt sei ein voller Erfolg gewesen.
Mehr Beteiligung sei beim monatlich stattfindenden Wirte-Stammtisch wünschenswert. Wehner verwies auf das nächste Treffen am 24. Mai auf der Lichtenburg.
Bei den fälligen Neuwahlen wurde Wehner wurde in seinem Amt als Vorsitzender bestätigt. Der bisherige erste Stellvertreter Werner Wiener wird von Bruder Johannes Matthias abgelöst. Die zweite stellvertretende Vorsitzende Sonja Karlein geht nun in eine Baby-Pause, an ihre Stelle tritt Eleonore Falk. Michael Gensler übernimmt den Schriftführer-Posten von Bruder Johannes Matthias. Schatzmeister Horst Jülka wurde wieder gewählt. Sonja Karlein, Karl-Heinz Reichart und Helmut Bittorf stehen als Kassenprüfer zur Verfügung.
Die 102 Mitglieder zählende Kreisstelle Rhön-Grabfeld stellt bei der Bezirksversammlung als Delegierte Karl W. Wehner und Bruder Johannes Matthias. Als Ersatzdelegierte wurden Horst Jülka, Michael Gensler und Eleonore Falk berufen.