Die Musiker der Kombo „Salaputia Brass“ haben viel Sinn für Humor: bezeichnet das lateinische „salaputia“ im deutschen doch so etwas wie einen Zwerg oder ein kleines Kerlchen. Sie bewiesen in der Stadthalle in Bad Neustadt, das diese Zuschreibung nur ironisch gemeint sein kann: lieferten sie doch eine imposante Performance ab, von denen die Besucher begeistert waren. „Bond, Beatles & other Brits“ - mit dieser Alliteration war der Abend überschrieben und die jungen Blechbläser spielten ein klingendes Plädoyer gegen der kulturellen Brexit, wobei sie sich ganz der Tradition der „Brass-Musik“ verschrieben hatte. „Salaputia Brass“ gibt es seit 2007; viele der Ensemblemitglieder haben Solo-Position in großen deutschen Orchestern inne. In der Stadthalle wurde folgerichtig auch Musik auf höchstem Niveau geboten, wobei man auf den Einsatz moderne Technik verzichtete. Mit der „Processional Fanfare I“ aus der Feder von Elgar Howarth läutete man sehr den Abend ein. In der Suite „The Fairie Round“ von Anthony Holborne nach einem Arrangement von Roger Harvey bot man abwechslungsreiche Klänge, wobei es auch das Schlagwerk verstand, Akzente zu setzen und sich in die Blasmusik-Formation einzufügen. Getragene wechselten mit feierlichen Weisen ab, die Suite bot aber auch sehr lebhafte Passagen.
Angenehm war, dass man sich im ersten Teil des Konzertes besonders den klassischen Tönen gewidmet hatte, während nach der Pause modernere Weisen vorgetragen wurden.
Sehr interessant war, dass zwischen den Stücken auch immer wieder kurzweilige Hörbeispiele geboten wurden, die die Entwicklung der Blechblasinstrumente demonstrierten. Ganz in den Tanz der Elemente wurden die Zuhörer bei der „Triton Suite“ von Arthur Butterworth mithineingenommen. Anspruchsvolle, schnelle Passagen, die von den Musikern geradezu leichtfüßig gemeistert wurden, wurden von reizvollen Teilen ergänzt, in denen unter anderem die Posaunisten interessante akustische Einsprengsel lieferten.
Tosender Applaus zeigte, dass die Suite dem Publikum sehr gut gefallen hatte. Noch mehrere weitere klassische Stücke wurden gespielt, die davon zeugten, dass sie sehr bewusst ausgewählt worden waren, um den Zuhörern eine möglichst breite Palette von Brassmusik zu demonstrieren.
Nach der Pause verließ man dann die klassischen Pfade und zeigte, dass Brass auch für moderne Strömungen offen ist. Mit dem „Bond for Brass – with the license to play“ interpretierte man die schönsten Ohrwürmer aus den Filmen des Geheimagenten, der als Inbegriff des britischen Gentleman angesehen werden kann.
Mit dem „All you need is Brass“ wurden mit den Blechblasinstrumenten auch die Hits der Beatles auf die Bühne gebracht. Groß war der Applaus am Ende des Konzerts.